Drogenfahnder Armin Aumüller präsentiert stolz seine Beute (Bild: Polizeipräsidium München)
Speed, Kokain, Marihuana und dazu ein Escort-Service: Die Polizei der bayerischen Landeshauptstadt hat am vergangenen Freitag ein "Drogen-Kaufhaus" in einer Mietwohnung im Stadtteil Giesing nach Hinweisen aus der Szene geschlossen.
Die Münchner Beamten stürmte die Wohnung in der Kolumbusstraße, als der Mieter, ein 44-jähriger Österreicher gerade mit seinem 30-jährigen deutschen Freund am Esstisch saß. Da die Kriminalpolizei Hinweise hatte, dass der 44-Jährige über eine Schusswaffe und einen Elektroschocker verfügen solle, war für das Eindringen in die Wohnung ein Sondereinsatzkommando angefordert worden. Beide Männer ließen sich jedoch widerstandslos festnehmen.
Zwar fanden die Beamten keine Waffen, dafür war ein reichhaltiges Angebot an Drogen in der ganzen Wohnung verteilt: Im Gefrierfach lagen 650 Gramm Amphetamine, auf dem Schreibtisch 75 Gramm Kokain und 20 Gramm Crystal Meth. Zudem konnten ein halbes Kilo Marihuana, 160 Ecstasy-Tabletten, 47 Flaschen Poppers, fünf LSD-Kugeln, 50ml Ketamin und eine Flasche GBL (Liquid Ecstasy) sichergestellt werden. "Wir haben alles, was blöd machen kann", erklärte Chef-Drogenfahnder Armin Aumüller, einzig Heroin fehlte. Es sei nicht alltäglich, dass ein geschäftstüchtiger Dealer eine so breite Palette anbiete. Die Beamten fanden auch unter einem Schreibtisch 3.000 Euro Bargeld, wahrscheinlich die Einnahmen aus dem Geschäft. Das gesamte Lager habe laut Polizei einen Marktwert von über 40.000 Euro gehabt.
Auch Sexpartys in Wohnung
Von relativ harmlosen Mittelchen wie Poppers oder Marihuana bis zu den brandgefährlichen Drogen Crystal Meth und Liquid Ecstasy war alles dabei (Bild: Polizeipräsidium München)
Der Österreicher soll laut "Süddeutscher Zeitung" auch einen Escort-Service angeboten und in der Wohnung Sexpartys veranstaltet haben. Die Polizei sei ihm auf die Schliche gekommen, nachdem sie Hinweise aus der schwulen Szene erhalten hatte.
Es ist unklar, woher der Dealer seine Waren erhalten hat. Weil er sich erst wenige Tage vor seiner Verhaftung in Hamburg aufgehalten hat, geht die Polizei davon aus, dass er die Drogen dort eingekauft hatte.
Der Privatladen des Österreichers war offenbar äußerst populär: Selbst während der polizeilichen Durchsuchung klingelten fünf Personen an der Tür des Dealers, die allesamt durchsucht wurden. Insgesamt konnten die Beamten so bei drei weiteren Männern illegale Drogen sicherstellen. Gegen den Österreicher und dessen Freund ergingen Haftbefehle. (dk)
Gut dass die aus dem Geschäft sind!