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  • 08. Juni 2012 15 2 Min.

In amerikanischen Schulen gilt das Mobbing von Homo­sexuellen als großes Problem - in den letzten Jahren schreckten viele Selbstmorde von LGBT-Jugendlichen die Öffentlichkeit auf

Junge Heterosexuelle kommen viel leichter durch die Pubertät als Jugendliche, die einer sexuellen Minderheit angehören. Das ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 10.000 jungen US-Amerikanern.

Bei der von der Homo-Gruppe Human Rights Campaign initiierten Umfrage unter 13- bis 17-Jährigen gaben 67 Prozent der Heterosexuellen an, sie seien glücklich. Unter LGBT-Teenagern waren es aber nur 37 Prozent. Eine große Mehrheit von ihnen glaubt jedoch, dass sich ihre Lage verbessern wird: 83 Prozent der LGBT-Befragten gaben an, dass sie einmal eines Tages glücklich sein würden. Bei Heterosexuellen glaubten dies 93 Prozent.

Als Grund für diese Ergebnisse nennt die Studie die Diskriminierung: So seien junge Schwule, Lesben und Trans­sexuelle doppelt so häufig Opfer von Mobbing oder gewalttätigen Übergriffen an ihren Schulen als die Vergleichsgruppe. 56 Prozent haben sich bei ihrer Familie geoutet - allerdings sagt ein Drittel von ihnen, dass ihre Familie die Sexualität nicht akzeptiert habe. Fast die Hälfte erklärten, sie fühlten sich an ihrem Wohnort nicht zu Hause - bei Heteros lag diese Rate bei nur 16 Prozent. Junge Schwule und Lesben planen deshalb viel mehr als Heteros, ihre Heimat zu verlassen. Jeder Zweite erklärte, dass er oder sie an einem anderen Ort glücklicher wäre.

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Coming-out macht große Sorgen

Große Unterschiede gibt es auch bei den Sorgen der Homo- und Hetero-Jugendlichen: Während sich Heterosexuelle vor allem um die üblichen Dinge Gedanken machten - Schulnoten, Uni-Bewerbungen oder finanzielle Probleme - hingen die drei größten Sorgen von Schwulen und Lesben mit ihrem Status als sexuelle Minderheit zusammen: 26 Prozent nannten als ihre größte Sorge die Nichtakzeptanz in der Familie, 21 Prozent nannten Probleme mit Mobbing in der Schule und 18 Prozent ihre Angst, offen schwul oder lesbisch zu leben.

"Niemand würde sagen, dass es einfach ist, als Mitglied einer sexuellen Minderheit aufzuwachsen, aber diese Umfrage sollte wachrütteln und aufzeigen, was diese Diskriminierung für junge Menschen bedeutet", erklärte Chad Griffin, der Chef der Human Rights Campaign. "Wir haben die Verantwortung, das zu ändern. Wenn wir jetzt nicht aktiv werden, werden diese jungen Menschen den Preis für unser Nichtstun bezahlen." (dk)

-w-

#1 AlexAnonym
  • 08.06.2012, 14:17h
  • Das erkennt man ja auch daran, dass es unter schwul/lebischen Teenagers 5x so viele Selbstmorde gibt, wie unter Heteros.

    Das ist eine Schande, an der Politik und Kirchen Hauptschuld tragen, denn sie schaffen das gesellschaftliche Klima dafuer.

    Das muss endlich geaendert werden.
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#2 EhemannAnonym
  • 08.06.2012, 16:59h
  • "Junge Heterosexuelle kommen viel leichter durch die Pubertät als Jugendliche, die einer sexuellen Minderheit angehören. "

    Sarkasmus an:
    Ach, das hätte ich jetzt aber wirklich nicht gedacht..
    Sarkamus aus:

    Heteors haben es immer leichter gehabt.
    Klar, sie kennen liebeskummer, klar sie kennen Mobbing (wegen Kleidung usw:), aber Heteros werden ja nicht wegen ihrer Art zu sein, ihre Heteorsexualität gemobbt und unterdrückt.
    Das kennen sie halt nicht. Sie kennen nicht diese Ängste "hoffentlich erfährt keiner das ich Schwul bin...", sie wissen nicht, wie es sich anfühlt wenn man das Kuckucksei der Familie ist, weil man keine Enkelkinder zeugt. Sie wissen nicht wie es sich anfühlt, das von meiner Schwester und ihrem Mann ein Hochzeitsbild in der Wohnung meiner Eltern hängt, nicht aber das Bild von mir und meinen Mann. und das obwohl sie Kontakt zu uns haben usw...

    Nein, das kennen die Heten auch nicht. Sie können froh sein. Und ja, manchmal wenn mir eine Hete ihre Sorgen erzählt (die wirklich schlimm sind, für sie) dann denke ich:
    "Mein Gott, diese Probleme hätte ich auch gern", natürlich sage ich das nicht und helfe lieber. Aber ja, das kennen die Heten eben wirklich nicht.
  • Direktlink »
#3 real-lifeAnonym
  • 08.06.2012, 16:59h
  • Ich hatte vor gut einem monat eine identische Anfrage an alle im bundestag vertreten Parteien zur Situation von LGBT Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland insbesondere im Zusammenhang mit mobbing und daraus resultierenden Suiziden gestellt, wobei wieder einmal auffällt, das lediglich die Partei DIE LINKE sich genötigt sah mir eine umfassende Antwort zu senden.

    Sehr geehrter .....,

    wir bedanken uns für Ihre kritischen Anmerkungen zum Thema Suizid bei homosexuellen Jugendlichen. Dieses in den USA sehr prominente Thema ist leider auch in Deutschland aktuell. Nach einer leider nicht mehr ganz aktuellen Studie des Berliner Senats aus dem Jahre 1999 haben homosexuelle Jugendliche ein sechsmal höheres Suizidrisiko. Zu dieser Problematik ist die Bundestagsfraktion DIE LINKE auch parlamentarisch aktiv gewesen.

    dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/020/1702063.pdf

    Leider hat uns die Bundesregierung hierzu nur sehr sporadisch geantwortet und sie hat sich nach unserer Meinung nicht ausreichend dem Problem gewidmet. DIE LINKE fordert, diesem Problem präventiv zu begegnen, da Mobbing im strafrechtlichen Sinne, gerade unter Jugendlichen, schwierig nachzuweisen ist und noch seltener zu Verurteilungen führt. Der letzte Rot-Rot geführte Berliner Senat hat sich diesem Problem angenommen. In Berlin wurde die mit 2,1 Millionen Euro geförderte Initiative "Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt" gestartet. Hier wurde ein besonderer Schwerpunkt auf den Bildungsbereich gelegt und hier wurden Module für Lehrkräfte entwickelt, um Diskriminierung vorzeitig zu begegnen. Diese Initiative wurde maßgeblich von der LINKEN entwickelt und mit AkteurInnen in der Community umgesetzt.

    www.berlin.de/lb/ads/gglw/isv/

    Wir bedanken uns für Ihre Fragen und Anregungen und hoffen, Ihnen hiermit eine ausreichende Antwort geben zu können.

    Mit freundlichen Grüßen

    Diana Golze, MdB
  • Direktlink »

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