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Lesbische Widerstandskämpferin
Gedenkort für Hilde Radusch
- 15. Juni 2012 1 Min.

Berlin erinnert an Hilde Radusch
In Schöneberg entsteht der erste Berliner Gedenkort für eine im Nationalsozialismus verfolgte lesbische Frau: Hilde Radusch (1903-1994) überlebte die NS-Zeit und engagierte sich in der Bundesrepublik für Frauen- und Lesbenrechte.
Drei Emaille-Tafeln werden an der Ecke Eisenacher Straße/Winterfeldtstraße erinnern. Auf diesem Gelände stand das ehemalige Wohnhaus der Aktivistin. Das Projekt wurde vom lesbischen Netzwerk "Miss Marples Schwestern" organisiert. Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) wird die Tafeln am nächsten Freitag (22. Juni) um 17 Uhr einweihen.
Hilde Radusch wurde 1903 in Altdamm bei Stettin geboren. Nach einer Ausbildung zur Kinderhortnerin und der Initiierung des Roten Frauen- und Mädchenbundes gehörte sie von 1929 bis 1932 als Mitglied der KPD der Berliner Stadtverordnetenversammlung an.
1933 wurde die kämpferische Frau von den Nationalsozialisten für fünf Monate in Schutzhaft genommen und anschließend unter Überwachung gestellt. Untergetaucht überlebte sie die NS-Zeit. Nach dem Krieg überwarf sie sich mit ihrer Partei und wurde von ehemaligen Parteifreunden bei den Behörden als Homosexuelle denunziert. Seit den siebziger Jahren engagierte sich Radusch in der "Neuen Frauenbewegung" und verschrieb sich bis zu ihrem Tod im Jahr 1994 dem Kampf für die Rechte von Frauen und Lesben. (pm/dk)














