
Die Emanzipation schreitet voran und macht auch nicht vor den Betriebssystemen halt. In der kommenden Version iOS6, dem Betriebssystem für iPhone und iPad, sind erstmals schwule und lesbische Icons integriert. Und zwar stecken die in den Emojis, den kleinen Grafiken, die man per SMS mitschicken kann. Je ein Frauen- und ein Männerpaar - händchenhaltend - kann man bald in seine Botschaften einbetten. Ob das eine Reaktion auf Barack Obamas Äußerungen zur Homo-Ehe war, ob der schwule Apple-Chef Tim Cook die Idee hatte oder ob seine Diversity-Abteilung Druck gemacht hat, wissen wir nicht.
Die an Playmobilfiguren erinnernden Icons sind zwar weit entfernt von den mitunter deftigen Tappsen, die man sich über eine bekannte blaue Datingwebsite schicken kann, die Funktion ist aber dieselbe: Ein Symbol sagt mehr als viele Worte. Emojis sind die Weiterentwicklung der Emoticons, deren berühmtester Vertreter der Smilie ist. In Textmails und SMS wird er durch Buchstaben und Sonderzeichen erzeugt, und so wird er auch bei den Emojis technisch versendet: Als Satzzeichenfolge. Doch die Software interpretiert die Buchstaben um und spuckt dafür die kleine Grafik aus.
In Deutschland werden die Grafiken nicht so gern verwendet, anders dagegen in Japan. Deshalb sind bei iPhones in Asien die Emojis bereits voreingestellt, in Europa können sie jederzeit dazu geschaltet werden, ganz ohne App oder Jailbreaks:
Über "Einstellungen'' -> ",Allgemein'' -> "Tastatur'' -> ",internationale Tastaturen'' -> "Emoji Symbole''.
Die bunten Bilder - bald auch in gay - können dann über das kleine Globus-Symbol in der virtuellen Tastatur eingeblendet werden.
Aber wieso gibt es nicht auch von anderen Hetero-Motiven (wie z.B. dem küssenden Paar) eine schwule und eine lesbische Version?