Das mobile Datingtool wächst rasant, vier Millionen nutzen es weltweit, so die Betreiber. Im Sommer erscheint ein großes Update.
Von Carsten Weidemann
Die gelben Seiten machen mobil. Das 2009 in Los Angeles gegründete Internet-Startup "Grindr" meldet, inzwischen vier Millionen Menschen weltweit zu vernetzen, eine Million User würden sich täglich einloggen. Ein erstaunliches Wachstum und eine enorme Nutzerschaft, die der Gründer Joel Simkhai da in kurzer Zeit an sich binden konnte. Um die Verteilung und Masse der Grindr-Besucher fühlbar zu machen, hat man am 3 Juni, einem Sonntag, eine so genannte "Heat Map" erzeugt und sie über die Weltkarte gelegt. Die dunkelblauen Flächen zeigen, wo überall gerade zum Zeitpunkt des Schnappschusses Männer auf der gelben Seite eingeloggt waren.
Damit die Technik bei dieser gut gefüllten Heat Map nicht ins Schwitzen kommt und der User nicht den Überblick verliert, hat man in den letzten Monaten eifrig an der nächsten Version der Software gearbeitet. Wichtigstes neue Feature: Mehr Filter. Das ist dringend notwendig, denn die Anzeige, dass sich X schwule Männer in der näheren Umgebung befinden, reicht noch nicht aus, um zu klären, was der andere denn im Moment sucht.
Grindr hat Erfolg bei schwulen Männern, Blendr krankt am Männerüberschuss
Die neue Grindr-Navigation erinnert an die Twitter-App
Sex, Liebe, Fetische? Will ich nur Leute sehen, die gerade online sind, oder nur welche mit Bildern? Das wird mit dem Update kommen. Auch die Benutzeroberfläche ist an vielen Stellen überarbeitet worden. Man bleibe aber beim bewährten "Look & Feel" der Startseite mit dem Bilderraster.
Das "neue, schnellere und effizientere" Grindr, so meldet das Unternehmen selbstbewusst, werde in wenigen Wochen verfügbar sein für die Apple-Produkte iphone, iPod und iPad sowie für Android-Smartphones und die meisten Blackberry-Handys. Beim bisherigen Modell der abgespeckten kostenlosen Version und der GrindrXtra-Vollversion mit Abo wird man bleiben.
Joel Simkhai hat übrigens die schwule Plattform in einer zweiten Fassung für Männer und Frauen jeglicher sexueller Orientierung online gehen lassen. "Blendr" krankt allerdings derzeit noch daran, dass nur 40 Prozent der Nutzer Frauen sind...