Houston? Wir haben ein Coming-out! Sally Ride in den Achtzigern (Bild: Wiki Commons / Yann / CC-PD-MarkPD US Government)
Sie war die erste und jüngste Amerikanerin im All. Nun wurde sie durch eine Todesanzeige geoutet.
Von Carsten Weidemann
Die Kosmonautinnen Walentina Tereschkowa und Swetlana Sawizkaja waren die ersten, die sich auf den Ritt ins All wagten, Walentina bereits in den Sechziger Jahren, Swetlana erst 1982. Ein Jahr später folgte ihnen Sally Ride. Am 18. Juni 1983 war sie an Bord der Raumfährer Challenger nicht nur die erste Amerikanerin an Bord, sie war auch mit 32 die jüngste US-Raumfahrerin in der Geschichte.
Sally Ride starb am Montag in Kalifornien an den Folgen einer langen Krebserkrankung. Unter den Trauernden ist auch ihre Partnerin Tam O'Shaughnessy. Die beiden kannten sich aus Kindertagen, doch erst der Umweg über das All und eine Ehe führte die beiden 1985 zusammen. Die Beziehung der beiden und die Homosexualität der Astronautin wurden erst jetzt durch eine Todesanzeige öffentlich bekannt.
Lesbisches Coming-out erst nach den Weltraumausflügen
Sally Rides Privatleben verlief zunächst ganz klassisch, sie war mit einem Mann verheiratet. Das Steven Hawley auch Astronaut war, machte die Beziehung sicherlich zu etwas besonderem, doch 1987 landeten sie vor dem Scheidungsrichter. Als Professorin für Astrophysik machte sich Ride nach der NASA-Zeit einen Namen, sie war auch in der Untersuchungskommission tätig, die den Gründen für den Absturz der Raumfähre Columbia nachging.
Aber sie war auch Autorin mehrerer Bücher zu Weltraumthemen, darunter auch welche für Kinder. Damit landete sie sogar in der Sesamstraße. 1995 wurde sie zusammen mit Tam O'Shaughnessy für die Veröffentlichung von "The Third Planet: Exploring the Earth from Space" mit dem Science Writing Award des American Institute of Physics ausgezeichnet.
Youtube | Sally Ride erinnert sich an ihren ersten Raumflug (engl.)