Mehrere hundert Menschen nahmen an der Kerzenandacht teil
In der Hauptstadt des US-Bundesstaats Nebraska haben am Montag mehrere Hundert Menschen an einer Kerzenandacht teilgenommen, nachdem es in der Nacht zum Sonntag zu einem möglichen Hassverbrechen gegen eine lesbische Frau gekommen war.
Die Frau, deren Name noch unbekannt ist, ist den Berichten zufolge von drei Männern in ihrem eigenen Haus in Lincoln überfallen worden. Die maskierten Männer zogen sie aus, fesselten sie und ritzten mehrere homophobe Sprüche auf ihren Bauch und ihre Arme - bis auf den Begriff "Dyke" wurden diese nicht bekannt gegeben. Dann verteilten sie Benzin auf dem Fußboden und zündeten diesen an. Die Frau konnte sich kriechend aus dem Haus retten und einen Nachbarn alarmieren.
"An ihr floss überall Blut herunter", sagte der Nachbar gegenüber der Lokalzeitung "The Lincoln Journal Star". "Sie heulte, sie zitterte, sie war verängstigt." Die 33-Jährige hat sechs Jahre in dem Haus gewohnt und in der Nachbarschaft aktiv und beliebt. Weitere Details will die Polizei erst bekannt geben, wenn sich die Frau besser an den Vorfall erinnert. Sie hat bislang keine Verdächtigen und spricht noch nicht offiziell von einem Hassverbrechen. Freunde gehen davon allerdings aus: Die Männer hatten auch homophobe Sprüche in den Keller der Frau gesprüht. Laut CNN ist sie inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ihr Haus wurde durch das Feuer kaum beschädigt.
Direktlink | Bericht des lokalen TV-Station von ABC
Schwules Paar in Washington überfallen
Michael Joel Hall und Michael Roike wurden in der Nacht zum Sonntag überfallen
In der gleichen Nacht ist es auch zu einem möglichen Hassverbrechen in der US-Haupstadt Washington DC gekommen, als ein schwules Paar in der Nähes ihres Apartments von einer Gruppe junger Männer verprügelt wurde. Da die vier bis fünf Angreifer das Paar nicht ausraubten, halten sie ein schwulenfeindliches Motiv für möglich. Beide Männer wurden verletzt, einer erlitt einen gebrochenen Kiefer und weitere Verletzungen im Gesicht.
Die Gruppe wurde durch die Ankunft von Augenzeugen vertrieben. Da das schwule Paar gerade erst einen Großteil seiner Einrichtung bei einem Brand des Apartments verloren hatte und offenbar nur eine unzureichende Krankenversicherung besitzt, haben Freunde eine Facebook-Seite, einen Paypal-Account und ein Fundraiser-Event für sie gestartet. (nb)