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Karl von Einem
Essen: Homo-Hasser aus Straßennamen entfernt
- 03. August 2012 1 Min.

Karl von Einem (1854-1934)
Die Stadt Essen hat sich dazu entschlossen, sich von zwei Straßennamen mit unrühmlicher Vergangenheit zu trennen, darunter auch die nach dem preußische Offizier Karl von Einem benannte Straße.
Die Straßen wurden während der Nazi-Herrschaft in Essen-Rüttenscheid durch Dekret des damaligen NSDAP-Oberbürgermeisters nach Generälen benannt, die aktive Förderer und Wegbereiter des Nationalsozialismus waren. Einer von ihnen war der frühere preußische Kriegsminister Karl von Einem, der in einer Reichstagsrede 1907 allen homosexuellen Offizieren in der deutschen Armee die Vernichtung androhte, sollten sie nicht von sich aus verschwinden.
Von Einem galt als Förderer und Wegbereiter der Nazis, konnte aber durch seinen Tod im Jahre 1934 keine Karriere im Dritten Reich machen. Kurz zuvor erklärte er jedoch in einer Rede: "Dankbar begrüßen wir deshalb das 1933 angebrochene Zeitalter der nationalen Erhebung, das von heroischen Persönlichkeiten und seiner hingebenden Gefolgschaft herbeigeführt wurde".
"Diese Rückbenennung ist eine folgerichtige, wenn auch späte Tat", begrüßte Arnulf Sensenbrenner vom Vorstand des LSVD NRW die Entscheidung. Karl von Einem sei als Namenspatron in einem demokratischen Gemeinwesen nicht geeignet. "Dies ist auch für andere Städte ein Beispiel, sich konsequent von Überbleibseln der unrühmlichen brauen Vergangenheit zu trennen", so Sensenbrenner. (pm/dk)












