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  • 05. August 2012 25 2 Min.

Glamouröse Zweck-Ehe: Henriette Auersperg heiratet 1969 den schwulen Unternehmererben Arndt von Bohlen und Halbach

Henriette von Bohlen und Halbach, 79 Jahre alte Witwe des letzten Krupp-Erben, sieht die Ehe als zweckmäßige Lebensgemeinschaft - ihr reicher homo­sexueller Mann Arndt starb 1986.

Von Carsten Weidemann

Liebe ist nicht der einzige Grund, eine Ehe zu schließen: Am 1. Februar 1969 heiratete Henriette "Hetty" Auersperg den schwulen Unternehmersohn und letzten Spross der Krupp-Dynastie, Arndt von Bohlen und Halbach. In einem langen Interview mit der "Welt am Sonntag" blickt die 79 Jährige zurück auf ihr prunkvolles Leben und ihre Ehe mit einem homo­sexuellen Mann, der bereits 1986 im Alter von 48 Jahren starb.

"Wir hatten eine Lebensgemeinschaft", beschreibt Henriette von Bohlen und Halbach die ungewöhnliche Beziehung. "Der Arndt war nicht eifersüchtig. Ich habe machen können, was ich wollte", meinte sie in dem in ihrem Palast in Marrakesch bei Wodka und Rosé geführten Gespräch. "Wir hatten Platz, Häuser in München, Palm Beach, Marokko. Und Blühnbach war unser Zuhause, wo wir zusammenkamen."

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Reichtum und keine ehelichen Pflichten

Dass Arndt von Bohlen und Halbach schwul war, wusste die Tochter des Prinzen von Auersperg schon lange vor der Hochzeit. "Irgendwann suchte ich wieder mal einen Job und fragte Arndt, ob er mir nicht eine Rutsche legen könne für die Lufthansa oder so? Da guckt er mich an und fragt: ‚Warum heiratest du mich nicht?'", berichtet Henriette in der "Welt am Sonntag" von dem nicht besonders romantischen Antrag. "Ja, Arndt, ich mein' ... was soll denn das für eine Ehe werden?", reagierte sie. "Wieso?", gab er zurück, "wir verstehen uns gut. Ich brauche eine Hausfrau für Blühnbach. Du führst dein Leben, ich meins, und manchmal führen wir es auch zusammen."

"Hetty" brauchte nicht lange zu überlegen. Nach ihrer Darstellung war es eine Win-Win-Situation. Neben dem Verzicht auf die "ehelichen Pflichten" winkte ihr ein Leben in Luxus - Arndt erhielt von Krupp eine jährliche Apanage von zwei Millionen Mark. Dem Fabrikanten-Spross selbst reizte die adlige Herkunft von Henriette. "Er hatte diese Königsfantasie, das hat er sich so eingebildet", erzählt sie im Interview. "Er hat sich mit Orden geschmückt und auch Orden verliehen, wenn ich nicht da war, um es zu verhindern."

Auch 26 Jahre nach dem Tod ihres Mannes - Arndt von Bohlen und Halbach starb 1986 an Mundbodenkrebs als Folge von exzessiven Schönheitsoperationen - bereut sie die Hochzeit mit einem Schwulen nicht: "Ich kenne einige Ehen, wo der Mann homo- oder bisexuell war", erklärt die heute fast 80-Jährige, "und das waren nicht unbedingt die Schlechtesten".

#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 05.08.2012, 14:46h
  • Heute würde man das als "Scheinehe" bezeichnen!
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#2 alexMucEhemaliges Profil
  • 05.08.2012, 14:57h
  • Antwort auf #1 von FoXXXyness
  • Eher nicht denke ich. Scheinehe ist wohl eher um sich Vorteile zu verschaffen z.B. eine Aufenthaltsgenehmigung. Ich war auch verheiratet und habe die auch irgendwie geliebt. Irgendwie gings dann doch nicht mehr. Meinen Sohn habe ich großgezogen, ohne Mutter.
    Der Artikel ist äußerst interessant. Hatte ich nicht gewußt.
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#3 HackepeterAnonym
  • 05.08.2012, 15:29h
  • Ich finde das völlig in Ordnung. Auf ihre Weise haben sie Verantwortung füreinander übernommen und eine Lebensgemeinschaft gebildet - wenn sie auch sexuell andere Wege gegangen sind.

    Man muss sich nix vormachen: manche gewöhnliche Ehe bzw. langjährige Beziehung ist auch nix anderes. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass das Feuer der Leidenschaft auch nach 30 Jahren noch lodert? *lol*
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