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  • 13. August 2012 11 3 Min.

Der Kongressabgeorndete Paul Ryan löst unter Homo-Aktivisten nicht weniger Entsetzen aus als seine Vorgängerin Sarah Palin vor vier Jahren (Bild: Gage Skidmore / flickr / by-sa 2.0)

Mit großer Geste hat der republikanische Präsident­schafts­kandidat Mitt Romney am Wochenende seinen Vize Paul Ryan vorgestellt - Homo-Aktivisten halten nichts von dem Liebling der Tea Party.

Von Dennis Klein

Nachdem sich Barack Obama im Mai für die Öffnung der Ehe ausgesprochen hatte, haben sich Homo-Aktivisten im Präsidentschaftswahlkampf geschlossen hinter den Amtsinhaber gestellt. Zwar galt Herausforderer Mitt Romney während seiner Amtszeit als Gouverneur des liberalen Ostküstenstaats Massachusetts zwischen 2003 und 2007 als gemäßigt. Allerdings hat er sich mit einer harten Linie für die "traditionelle Familie" (also gegen Homo-Familien) in den letzten Monaten bei den Religiös-Konservativen in seiner Partei beliebt gemacht. Mit der Wahl seines Vize wird er wohl noch mehr Schwule und Lesben gegen sich aufbringen: Am Samstag stellte er vor martialischer Kulisse auf einem Kriegsschiff in Virginia den 42-jährigen Paul Ryan als "künftigen Vizepräsidenten" vor.

Der Haushaltspolitiker Ryan gilt als Favorit der rechtspopulistischen Tea-Party-Bewegung, die sich insbesondere für einen freieren Markt, ein stärkeres Militär und weniger Sozialleistungen, aber auch gegen Homo-Rechte engagiert. Ryan ist seit 1999 Kongressabgeordneter für seinen ländlichen Heimatstaat Wisconsin und machte als radikaler Reformer auf sich aufmerksam - so wollte er die gesetzliche Krankenversicherung für Rentner abschaffen, was selbst die meisten Parteifreunde mit Blick auf die eigene Wählerschaft ablehnen.

Als Abgeordneter stimmte er stets gegen Homo-Rechte: So lehnt der überzeugte Katholik nicht nur die Adoption durch Homo-Paare generell ab, sondern sprach sich unter anderem auch gegen das Matthew-Shepard-Gesetz aus, das Schwule und Lesben seit 2009 besser vor Hass­verbrechen schützt. Ein Jahr später votierte er für die Beibehaltung des Homo-Verbots im Militär. Zudem stimmte er zwei Mal im Kongress für eine Verfassungsänderung, die ausdrücklich die Ehe zwischen gleich­geschlechtlichen Paaren verbieten soll. Verfassungsänderungen sind in den USA nur in Ausnahmefällen vorgesehen: In den vergangenen 50 Jahren ist die US-Verfassung nur vier Mal verändert worden, unter anderem um das Wahlalter einheitlich auf 18 Jahre zu senken.

Ryan: Zu 0 Prozent für Homo-Rechte


Mitt Romney gilt unter konservativen Republikanern als zu weich, deshalb hat er sich einen Hardliner als "Running Mate" ausgesucht

Ryans politische Haltung zeigt sich auch anhand der "Scorecards" (Wertungsliste), mit der Lobbygruppen in Washington traditionell die Abstimmungsentscheidungen der Kongressabgeordneten einordnen. Diese Listen sollen zeigen, welche Abgeordneten am ehesten dem Profil der jeweiligen Gruppe entsprechen. Ryan erhielt von der Homo-Gruppe Human Rights Campaign eine Null-Prozent-Wertung. Dagegen gab ihm die fundamentalistische Christian Coalition, die insbesondere gegen Homo­sexuelle und Abtreibungen Stimmung macht, 91 Prozent.

In seiner ersten Rede als Vizepräsidentschafts­kandidat machte Ryan bereits deutlich, wo seine Prioritäten liegen: "Unsere Rechte kommen von der Natur und von Gott, nicht von der Regierung." Allerdings sind selbst vielen gemäßigten Republikanern die radikalen Kürzungspläne Ryans schwer zu vermitteln - insbesondere die Pläne für die Krankenversicherung für Senioren schrecken ältere republikanische Wähler auf, weil viele von ihnen auf das staatliche System angewiesen sind.

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Die Homo-Gruppe Human Rights Campaign prangert die homofeindliche Haltung Ryans an

Zudem könnte die kompromisslose Haltung gegenüber Homo­sexuellen auch in Teilen der republikanischen Partei für Aufruhr sorgen: Immerhin unterstützt einer neuen Umfrage des Fernsehsenders NBC zufolge die Hälfte der Republikaner unter 35 Jahren die Ehe-Öffnung. In der Gesamtbevölkerung zeigt sich ebenfalls in Umfragen seit längerem eine stabile Mehrheit für die Gleich­behandlung - und das schon seit Jahren. Auch wenn die Republikaner traditionell ihre Anhänger besser mobilisieren können als die Demokraten und in einigen Bundesstaaten das Wahlrecht von mehrheitlich demokratischen Wählern wie Latinos, Schwarzen und Studenten einzuschränken versuchen, können sie sich nicht ewig gegen die Gleich­behandlung von Minderheiten stemmen. Das hat in den Vereinigten Staaten bereits in den 1960er Jahren nicht geklappt.

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#1 GF Pr von PrAnonym
  • 13.08.2012, 16:53h
  • Ich mochte leidenschaftlich diesen konservativen und gutkatholischen Familienvater aus Visconsin die ganze Nacht sehr gut ficken. Dann wurde er vielleicht seine Meinung zum Thema Homosexualitat und Gerechtigkeit etwas andern - die Katholiken sind eben so: nur wenn sie eine Sunde als grosse Lust plotzlich auch in sich selbst entdecken, werden sie sehr verstandnisvoll auch fur andere Sunder.
  • Direktlink »
#2 -hw-Anonym
  • 13.08.2012, 17:07h
  • thepoliticalcarnival.net/2011/01/27/quickie-paul-ryan-collec
    ted-social-security-benefits-as-a-teen/


    Action speaks louder than words
    Die protolibertäre Schriftstellerin Ayn Rand bezog heimlich staatliche Gelder

    www.heise.de/tp/blogs/6/149170

    Heute erfreuen sich Rands Lehren unter anderem in der Tea Party Bewegung großer Beliebtheit. Auch Abgeordnete wie Paul Ryan nennen die Schriftstellerin häufig als wichtigen Einfluss. Ryan fiel bisher vor allem dadurch auf, dass er das seiner Ansicht nach "kollektivistische" Medicare-Programm für Rentner abschaffen will. Dazu, inwieweit sich die neuesten Enthüllungen zu seinem großen Vorbild auf diese Pläne auswirkten, gibt es noch keine Stellungnahme von ihm.
  • Direktlink »
#3 wischmoppAnonym

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