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San Francisco
Katholische Kirche wird No-Go-Area für Drag Queens
- 15. August 2012 2 Min.

Drag Queens wie Heklina dürfen im Castro-Bezirk nicht mehr auf das Kirchengelände
Die katholische Kirche zieht in San Francisco die Daumenschrauben gegen die Community weiter an: Eine Hilfsorganisation für alkohol- und drogenabhängige Schwule und Lesben darf keine Benefiz-Veranstaltung in einer Kirche im Castro-Bezirk mehr abhalten, solange Drag Queens anwesend sind.
Brian Costello, der neue Pfarrer der Most Holy Redeemer Church, will durchsetzen, dass keine Drag Queens mehr auf dem Kirchengelände aufhalten - und hat daher die Gruppe Castro Country Club, die sich um Suchtkranke in der Community kümmert, ausgeladen. Der Castro Country Club organisiert seit mehreren Jahren im Oktober eine Benefiz-Veranstaltung auf dem Kirchengelände anlässlich des Erntedankfestes, bei dem auch Drag Queens auftreten. Der Pfarrer erklärte in einem Brief an die Gruppe, dass die Veranstaltung stattfinden dürfe, wenn keine Drag Queens eingeladen werden würden.
Castro Country Club will nicht diskriminieren

Der von Papst Benedikt XVI. ernannte neue Erzbischof Salvatore Cordileone gilt als erbitterter Gegner von Homo-Rechten
Die Organisatoren lehnten das jedoch ab: "Unsere Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, alle Menschen willkommen zu heißen. Drag Queens sind keine Ausnahme", erklärte der Castro Country Club in einer Pressemitteilung. Man werde nun nach einem anderen Austragungsort Ausschau halten, um sich weiter um Menschen in Not kümmern zu können. Eine der auftretenden Drag Queens erklärte, dass dies ein herber Rückschlag für die bislang guten Beziehungen zwischen der Kirche und der LGBT-Community im Castro-Bezirk seien.
Laut "Bay Area Reporter" erklärte Pfarrer Costello, dass seine Vorgesetzten die harte Linie vorgegeben hätten: "Ich bin der neue Pastor und es gibt einen neuen Erzbischof. Die Erzdiözese hat mir sofort gesagt: 'Keine Drag Queens". Damit setzt offensichtlich der erst Ende Juli ernannte Erzbischof Salvatore Cordileone noch vor seinem offizielle Amtsantritt seine harte Linie fort: Der 56-Jährige engagierte sich bereits 2008 im Kampf gegen die Homo-Ehe und gilt als "Vater von Proposition 8", der Volksabstimmung, mit der Schwulen und Lesben das Eherecht in Kalifornien wieder entzogen wurde (queer.de berichtete). Er bezeichnete in der Vergangenheit die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben als Versuch des Satans, die Zivilisation zu vernichten. (dk)














