Staatssekretärin Katherina Reiche glaubt, dass die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben die heterosexuelle Ehe entwertet (Bild: Wiki Commons / Frank Bergmann / CC-BY-SA-2.5)
Die CDU-Politikerin Katherina Reiche sieht die Gleichbehandlung der "kleinen Gruppe" Homosexueller als Gefahr an, weil nur verheiratete Heterosexuelle die Gesellschaft zusammenhielten.
"Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Neben der Euro-Krise ist die demografische Entwicklung die größte Bedrohung unseres Wohlstands", erklärte die Staatssekretärin in Peter Altmaiers Bundesumweltministerium gegenüber der "Bild"-Zeitung. Auch wenn die heterosexuelle Ehe an Bedeutung verloren habe, "dürfen wir sie als Lebensentwurf nicht grundsätzlich in Frage stellen."
Die Union müsse klar sagen, dass sie nicht auf Homosexuelle, sondern "auf Familie, Kinder, Ehe" setze: "Die Gesellschaft wird nicht von kleinen Gruppen zusammengehalten, sondern von der stabilen Mitte". Gleichgeschlechtliche Partnerschaften dürften zwar nicht diskriminiert werden, aber niemand werde diskriminiert, wenn das Lebensmodell, das den Erhalt unserer Gesellschaft garantiert, besonders geschützt und gefördert wird."
Gleichstellung: Gefahr für Heterosexuelle
Die Familie sei der "Gegenpol zur Globalisierung in einer raschen Arbeitswelt". Würden Homosexuelle gleichgestellt, sieht Reiche offenbar eine Gefahr für diese heterosexuelle Familienwelt: "Welches Signal wollen wir an [die Familie] richten? Alles egal? Nein, ich meine, das Signal muss sein: Familie ist der Ort der Werte, Überzeugungen und Normen, die unsere Gesellschaft zusammenhält. Ohne Familie mit Kindern keine Zukunft für Deutschland".
Die 39-jährige Potsdamerin ist 2002 vom damaligen Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber (CSU) als Schatten-Familienministerin ins sogenannte Kompetenzteam berufen worden. Sie hat sich in der Vergangenheit bereits wiederholt gegen Homo-Rechte ausgesprochen. So erklärte sie im vergangenen Jahr in einer Talk-Show, dass Homopaare "nicht normal" seien (queer.de berichtete).
Anfang August haben 13 CDU-Abgeordnete mit ihrer Forderung nach Gleichbehandlung von eingetragenen Lebenspartnern im Steuerrecht für Aufruhr in der Union gesorgt (queer.de berichtete). Während Familienministerin Kristina Schröder (CDU) die Gleichbehandlung befürwortete, lehnte Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Gesetzesänderung ab. (dk)
Peter