Der Schal ist womöglich von Gucci, ihr Mann aber nicht, wie sie sagt... (Bild: Wiki Commons / Helle Thorning-Schmidt / CC-BY-2.0)
Helle Thorning-Schmidt sieht sich wegen eines Steuerskandals gezwungen, ihrem Mann Heterosexualität zu bescheinigen.
Von Carsten Weidemann
Ein ungewöhnliches Dementi ist am Samstag von der amtierenden dänischen Regierungschefin Helle Thorning-Schmidt gekommen. In einem Interview mit der Tageszeitung "Politiken" sagte sie über ihren Mann, den Briten Stephen Kinnock: "Er ist weder bi- noch homosexuell." Auslöser dieses Statements waren Gerüchte über dessen vermeintliche Homosexualität, die im Zusammenhang mit einem seit Monaten schwelenden Steuerskandal in die Welt gesetzt worden waren.
Die Sozialdemokratin Helle Thorning-Schmidt führt Dänemark als erste weibliche Ministerpräsidentin seit knapp einem Jahr. "Gucci Helle" – wie sie von der Bevölkerung wegen ihres stets modischen Outfits genannt wird – muss sich aber bereits seit 2010 mit den Folgen einer Steuerprüfung herumschlagen. Die Behörden hatten die Einkommensverhältnisse der damaligen Oppositionsführerin und ihres steuerlich in der Schweiz veranlagten Mannes geprüft. Am Ende war man zum Schluss gekommen, dass Kinnock dem dänischen Staat keine Steuern schulde.
Der Steuerberater der Familie gegenüber der Kommission: Stephen Kinnock ist schwul
Der "Taxgate"-Skandal begann erst, als die vertrauliche Steuerprüfungsakte von anonymer Seite an die Öffentlichkeit weitergereicht wurde. Eine Untersuchungskommission, die das Leck in der Behörde finden sollte, wurde eingesetzt. Die führte unter anderem ein Gespräch mit Frode Holm, dem Steuerberater des Paares. Und der gab der Kommission den Hinweis auf die vermeintliche sexuelle Orientierung des Ehemannes der Ministerpräsidentin. Im Bericht ist zu festgehalten: "Nach einer ausführlichen Diskussion erklärte Frode Holm, das Stephen Kinnock bisexuell/homosexuell ist."
Das Interview in "Politiken" ist die Vorbereitung auf die für Montag geplante Veröffentlichung aller "Taxgate"-Unterlagen durch das Paar Thorning-Schmidt und Kinnock. Die Regierungschefin fand die Homo-Gerüchte besonders für ihre Kinder belastend. "Wir als Familie hatten das Bedürfnis zu sagen, dass eine Aussage, nur weil sie ständig wiederholt wird, dadurch nicht zur Wahrheit wird."
Außer das "schwul" und "Steuern" beide mit "S" anfangen haben die doch nichts mit einander zu tun.
Ist doch homophobe Scheiße: Nach dem Motto "Steuerhinterziehung können wir ihm nicht nachweisen, also sagen wir das er eine Schwuler ist und zerstören seine Familie."
Schwul-sein wird hier als Mittel zum denunzieren benutzt. Das darf man nicht zulassen.
Ist er im Parlament? Hat er gegen Homorechte gestimmt? Nein?! Also hat das Thema nichts in der Presse zu suchen.