
https://queer.de/?17259
Neue Dating-App
Dich für (mindestens) eine Nacht
- 28. August 2012 3 Min.

Datinwillige Jungs, mit Entfernungsbarometer ausgesucht (Bild: Screenshot)
In der Flut der neuen Dating-Apps wird sich derjenige durchsetzen, der besonders nutzerfreundlich ist. "u2nite" hat die Bedienung optimiert.
Von Carsten Weidemann
Die Platzhirsche auf der Weide der Dating-Apps haben viele weitere angelockt. Einige versuchen, auf den Erfolg von Grindr und Co. durch schlichtes Nachahmen zu satteln. Doch dann gibt es diejenigen, die versuchen, das gute Konzept noch etwas besser zu gestalten. Entweder durch Erweiterungen von Funktionalität oder durch Vereinfachung der Grundaufgabe. "u2nite" geht den Optimierungsweg. Das Dating soll so einfach wie möglich ablaufen.
Das zeigt sich bereits bei der Erstanmeldung. Einen Nickname wählen, Geburtsdatum, Gewicht und Körpergröße einstellen, ein Feld für Persönliches ausfüllen, schon ist man im Fotobereich, um ein Porträtbild hochzuladen. Innerhalb einer Minute kann die Datingsuche losgehen. Auch die Navigation ist auf das Wesentliche beschränkt. Das "Date"-Herz führt zur Übersicht der vorhandenen Profile innerhalb eines wählbaren Umkreises. Um einem Missbrauch durch Stalker vorzubeugen, ist bei der Entfernungsangabe eine leichte "Unschärfe" eingebaut.
Erst Angucken, dann Anfassen

Damit verläuft man sich auf keinen Fall (Bild: Screenshot)
Die "Map" zeigt dafür die eigene Position exakt an. Der Map-Service kann Vorschläge machen, wo man sich zunächst einmal unverbindlich treffen könnte für ein erstes Kennenlernen. Befinden sich zwei potentielle Partner in derselben Stadt, wird ein bekannter öffentlicher Ort wie ein Café rausgepickt. Das ist nicht unbedingt ein Community-Treffpunkt, die schnelle Erreichbarkeit - möglichst auf halbem Weg - steht im Vordergrund.
Das Entwicklerteam der u2nite-App empfiehlt diese Vorgehensweise ausdrücklich: "Trefft euch an einem neutralen Ort. Wenn ihr euch gefallt, kann es weitergehen." Hilfreich, dass die Map zugleich Wegweiser ist. Während man auf dem Weg zum Treffpunkt ist, kann man sich mit seiner Verabredung weiter im Textchat unterhalten. Für Menschen, die fremd in einer Stadt sind, ist dies von praktischem Wert.
Einmal fünf Euro - dafür gibt es bereits die volle Funktionalität
Weiterer Pluspunkt: Der Chat ist direkt und ohne die sonst übliche Zeitverzögerung beim Senden einzelner Nachrichten an das Profil anderer möglich. Nachrichten, die nicht sofort vom Gegenüber beantwortet werden, sind aber nicht verloren, die Chat-Historie hilft, das Gespräch jederzeit wieder aufzunehmen oder sich im Notfall daran zu erinnern, mit wem man was vor längerem besprochen hat.
Dem Entwicklerteam war die Datensicherheit bei der App ein wichtiges Anliegen. Der Klau von Userdaten, wie er Anfang des Jahres bei Grindr geschehen ist, soll durch eine dezentralisierte Verteilung von Servern und Inhalten der Profile gewährleistet sein. In den Metropolen der US-Staaten Kalifornien und New York nutzt man den einfachen und sicheren Einstieg ins Dating bereits ausgiebig. In Europa hofft man jetzt auf einen ähnlichen Erfolg. Dazu müssen die User allerdings bereit sein, einmalig 4,99 Euro auszugeben. Das Entwickerteam: "Es gibt dafür die volle Funktionalität ohne künstliche Begrenzungen. Das ist vor allem im Vergleich mit den Apps, die für die unbeschränkte Nutzung rund 30 Euro im Jahr verlangen, unschlagbar günstig."

Links zum Thema:
» www.u2nite.com
» Die App bei iTunes