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  • 01. September 2012 8 2 Min.



Muss Stevie Wonder seinem Mega-Hit "I Just called to Say I Love You" einen neuen Refrain verpassen? Wenn man ernst nimmt, was er im Interview mit der britischen Tageszeitung "The Guardian" verzapft, sollte die zweite Zeile künftig besser lauten: "I just called to say how much I am deranged", statt "…I care". Der 63-jährige Sänger gab sich nämlich fest überzeugt, dass viele Menschen einfach nur aus reiner Konfusion homosexuell geworden seien. "Ich glaube wirklich, dass einige Menschen, die glauben, homosexuell zu sein, einfach nur verwirrt sind. Leute können Nähe mit Liebe verwechseln", sagte er in dem Gespräch. Mit dem zweiten Satz hat er durchaus Recht, die Einschätzung von eigenen Gefühlen ist mitunter eine Kunst. Doch der Rest ist altbekannter Blödsinn aus der Schublade der vermeintlichen Wählbarkeit – und damit Änderbarkeit – der sexuellen Orientierung.

Tja Stevie, dein danach folgendes Geschwurbel, das den Unsinn wohl gleich wieder etwas entschärfen sollte, hilft nicht: "Leute können sich verbunden fühlen, sie können eine Bindung eingehen. Ich sage nicht, dass alle homosexuellen Menschen verwirrt sind. Manche Menschen haben das Bedürfnis, mit dem gleichen Geschlecht zusammen zu sein. Aber so sind sie nun mal." Wären wir ganz böse Tunten, würden wir ja den Verdacht äußern, dass deine Theorien etwas mit einem lang zurückliegenden Drogenkonsum zu tun hat, über den du ebenfalls plauderst: "Als ich 21 war, habe ich Marihuana geraucht und ich mochte es nicht, wie mich fühlte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich, als hätte ich einen Teil meines Gehirns verloren."

Aber Stevie, wonder what? Wir sind gar nicht böse. Wir wissen: Leute können Dummheit durch Wissen ersetzen. Deswegen rufen wir gleich mal Queer-Aktivistin Judith Butler an, um ihr zu sagen, sie soll sich demnächst ein bisschen Zeit für dich nehmen, um dir die Basics in Sachen Geschlecht, Orientierung und Rolle beizubringen. Das schenken wir dir, from the bottom of our heart. So sind wir nun mal… (cs)

Nachtrag, 2.9., 17h: Stevie Wonder hat sich inzwischen gegenüber dem US-Magazin "The Advocate" entschuldigt. Liebe sei Liebe, egal ob zwischen Hetero- oder Homo-Paaren.

(Foto: cliff1066â"¢ / flickr / cc by 2.0)

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#1 KrawallschwesterAnonym
  • 01.09.2012, 19:41h
  • Angesichts dieses verbalen Geschwurbels werden sofort wieder die Stevie-Wonder-Witze aus allen Mottenkisten hervorgekramt!
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#2 Tobi CologneAnonym
  • 01.09.2012, 21:34h
  • Bei allem Respekt für seine Leistungen und seine Musik, aber was bringt immer wieder Leute dazu, über Dinge zu reden, von denen sie null Ahnung haben.

    Leute, die keine Ausbildung in Psychologie o.ä. haben und sich nicht mal in das Thema eingelesen haben, meinen, ihren Senf dazu geben zu müssen.

    Wen interessiert das?
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#3 finkAnonym
  • 02.09.2012, 11:16h
  • tja, vielleicht gibt es das sogar - in einigen einzelfällen.

    dass verwirrte menschen sich für heterosexuell halten, obwohl sie es nicht sind, und nähe mit liebe verwechseln, weil sie "normal" sein wollen - das dürfte dagegen leider ein massenphänomen sein.

    einen "herzlichen" dank hierfür an herrn wunder und seine brüder und schwestern im geiste, die die homosexuelle liebe zur illusion erklären und auf diese weise unnötigerweise zum unglück in der welt beitragen.
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