In seinen Liedern ruft Mohamed Eskandar zur Gewalt gegen Schwule auf
Homo-Aktivisten aus Montréal haben verhindert, dass ein libanesischer Sänger nach Kanada einreisen darf. Mohamed Eskandar ruft in seinen Liedern zur Gewalt gegen Schwule auf.
Eskandar sollte am Wochenende und im September mehrere Konzerte in Montréal und Ottawa geben. Er musste nun aber alle Veranstaltungen absagen, nachdem ihm die kanadische Einreisebehörde ein Visum verweigert hatte. Das Einreiseverbot ist laut kanadischen Medienberichten auf die Lobbyarbeit der libanesisch-kanadischen Homo-Gruppe Helem Montréal zurückzuführen, die die Behörde über Titel des Sängers informiert hat, in denen er zur Gewalt gegen Homosexuelle aufruft.
In einer Pressemitteilung erklärte Helem: "Eskandar hat 2012 das homophobe Lied 'Ded El Enf' veröffentlicht. Übersetzt heißt das 'Gegen Gewalt', ein Motto, das von der LGBT-Community im Libanon genutzt wird, um gegen Diskriminierung zu kämpfen. Der Titel hat das einzige Ziel, LGBT-Anliegen lächerlich zu machen".
"Krankheit der Weiblichkeit"
Das Video, das bei Youtube nach Protesten gelöscht wurde, zeigt klischeehafte Bilder von weiblich agierenden Männern und Jungen, die Stöckelschuhe tragen und mit Puppen spielen. Dabei singt Eskandar, dass ein schwuler Sohn seine Eltern dazu gebracht habe, sich zu trennen. Der Sänger warnt: "Die Hälfte der Männer sind befallen von dieser Krankheit der Weiblichkeit… Sei nicht zärtlich zu deinem Sohn, behandele ihn nicht wie eine Blume. Wenn er einen Fehler macht, ist eine harte Hand die einzige Antwort. Er muss stark werden, gewalttätig und ein Macho, sonst wird er nur ein 50-Prozent-Mann." Ein weiteres Lied handelt ebenfalls von der Gewalt gegen homosexuelle Männer.
Helem erklärte, dass dieses Lieder "kanadische Werte verletzen" und "zu Hass anstacheln" würden. Die Gruppe hatte bereits im Vorfeld der Konzerte gedroht, Sponsoren und Veranstalter wegen Volksverhetzung zu belangen.
Einer der Veranstalter will laut der Homo-Gruppe "Lebanese LGBT Media Monitor" Eskandar jedoch dazu bringen, sich erneut für ein Visum zu bewerben. Dabei soll es sich um das Restaurant "El Mazaj" in Ottawa handeln. "Sie könnten versuchen, ihren Einfluss auf libanesisch-kanadische Politiker auszuspielen, um dem libanesischen Popstar doch noch ein Visum in den kommenden Wochen zu verschaffen", warnt die Gruppe.
Homosexualität ist im Libanon nicht direkt verboten, allerdings steht "widernatürlicher" Sex unter Strafe. Seit mehreren Jahren sind keine Verurteilungen bekannt geworden, allerdings nutzt die Polizei das Gesetz, um Besucher schwuler Einrichtungen einzuschüchtern. Für Proteste sorgte vor gut einem Monat die Zwangs-Analuntersuchung von 36 Männern, die in einem schwulen Pornokino verhaftet worden waren. Der libanesische Ärzteverband hat daraufhin diese Praktiken als Menschenrechtsverletzung gebrandmarkt und Ärzten mit Disziplinarmaßnahmen gedroht, sollten sie eine solche Zwangsuntersuchung durchführen (queer.de berichtete). (dk)
Mein Vater hatte mich genauso erzogen mit blauen Flecken, Nasenbluten, Tritte, Psychoterror... komisch, bin trotzdem schwul geworden. Irgendwas hat er wohl falsch gemacht. Das aber auch immer die Heten Homos gebärden. Sowas aber auch.