ACL-Chef Jim Wallace
Der Chef der Australian Christian Lobby hat in einer Debatte um die Öffnung der Ehe behauptet, dass Homosexualität ein ungesünderes Laster sei als Zigarettenrauchen.
Jim Wallace hat am Mittwoch bei einer Veranstaltung der University of Tasmania erklärt, dass die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Eherecht gesundheitspolitisch falsch ist: "Ich denke, wir schulden Rauchern eine große Entschuldigung, wenn selbst aus Statistiken der homosexuellen Community – die immer gezeigt werden, wenn die Geld wollen – hervorgeht, dass es in dieser Gruppe mehr Drogen und höhere Selbstmordraten gibt. Das Leben von Männer wird um bis zu zwanzig Jahre verkürzt", so Wallace nach Angaben der Tageszeitung "The Age". Dagegen verkürzten Raucher ihr Leben nur um zehn Jahre. Die Öffnung der Ehe verführe junge Menschen dazu, schwul oder lesbisch zu werden, erklärte Wallace weiter. "Mir tut das sehr leid und mein Mitgefühl gilt diesen Leuten, aber so sind nun mal die Tatsachen."
Bei der Diskussion war auch Senatorin Christine Milne anwesend, die Vorsitzende der australischen Grünen. Sie warf Wallace vor, Ursache und Wirkung zu verwechseln: "Die psychologischen Probleme für junge homosexuelle Menschen nehmen immer dort zu, wo es Diskriminierung gibt", sagte die 59-Jährige. Sie warf der Australian Christian Lobby vor, Homophobie zu fördern. Wallace antwortete daraufhin erregt, dass sich die Grünen mehr um Bäume als um Kinder kümmern würden. Homo-Aktivisten würden zudem ihre Gegner mobben, um sie mundtot zu machen.
Premierministerin ist sauer
Premierministerin Julia Gillard
Die Äußerungen von Wallace haben die Debatte um die Ehe-Öffnung in Australien noch angefacht. Kritik kam auch von Premierministerin Julia Gillard, die selbst die Gleichbehandlung im Eherecht ablehnt (queer.de berichtete). Die sozialdemokratische Politikerin sagte einen Auftritt bei einer Veranstaltung der Autralian Christian Lobby ab und nannte die Äußerungen "beleidigend". "Die Gesundheitsfolgen von Rauchen mit dem Kampf vieler schwuler und lesbischer Australier zu vergleichen, den sie in unserer Gesellschaft immer noch führen müssen, ist herzlos und falsch", so Gillard in einer Pressemitteilung.
In der Debatte um die Ehe-Öffnung haben christliche Aktivisten immer wieder Homosexuelle mit anderen Gruppen verglichen, um deren Minderwertigkeit zu illustrieren. So verglich der Kölner Kardinal Joachim Meisner vor einer Woche Homo-Paare mit Fahrgemeinschaften (queer.de berichtete). US-Erzbischof John Nienstedt verglich die Homo-Ehe sogar mit Mord (queer.de berichtete).
Die Australian Christian Lobby gehört zu den größten politisch-religiösen Lobbygruppen Australiens. Thema Nummer eins für die Aktivisten ist das Zurückdrängen von Homo-Rechten. Die Gruppe erzielte dabei immer wieder große Aufmerksamkeit: So versuchte die ACL im vergangenen Jahr eine Kampagne zur Aids-Prävention zu verhindern, weil diese gegen die "guten Sitten" verstoße und Kinder zu sexuellen Handlungen anregen könnte (queer.de berichtete). (dk)
Solche Hetzer und Mobber gehören strafrechtlich verfolgt.
Das solche Menschen das Wort Christ für ihren Rassismus missbrauchen ist unerträglich.
Man kann nur hoffen. dass solche Personen NIE wieder rosa Winkel verteilen.