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Homosexuelle nicht "gleichartig"

Frankreich: Kirche kämpft gegen Gleich­behandlung

  • 14. September 2012 27 2 Min.

Kardinal André Vingt-Trois erklärte, dass Homo­sexuelle Kindern Schaden zufügten

Der Chef der katholischen Bischofskonferenz in Frankreich hat angekündigt, in der Frage der Ehe-Öffnung bei der Regierung zu intervenieren – und warnte davor, dass der Gesetzentwurf der Sozialisten Kinder gefährden würde.

Das Gesetz zur Ehe-Öffnung in Frankreich nimmt Gestalt an: Diese Woche hat Justizministerin Christiane Taubira angekündigt, dass Schwule und Lesben im Eherecht ab nächstes Jahr praktisch die gleichen Rechte erhalten sollen wie Heterosexuelle. Einzig der Zugang zu Reproduktionsmedizin für lesbische Paare ist im Gesetzentwurf nicht enthalten. Die Katholische Kirche kündigte daraufhin an, ihren Einfluss zu nutzen, um eine weitgehende Gleich­behandlung von Homo-Paaren zu verhindern: "Die Kontakte, die wir besonders mit Frau Taubira haben, könnte den Inhalt des Gesetzes beeinflussen", kündigte Kardinal André Vingt-Trois, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, bei einer Pressekonferenz in Paris an. Er wolle daher in der kommenden Woche in Gesprächen versuchen, die Regierung von ihrem Vorhaben abzubringen.

Der Pariser Kardinal sagte, er vertreten nicht nur die Meinung der katholischen Kirche, sondern spreche im "Dienst der Menschlichkeit". Er warnte dabei vor negativen gesellschaftlichen Veränderungen, die Frankreich gefährden könnten.

Rechte der Kinder "vernachlässigt"

Ferner erklärte Vingt-Trois, seine Position habe nichts mit Homophobie zu tun, sondern trage lediglich dem Umstand Rechnung, dass Homosexuelle nicht gleichartig seien wie Heterosexuelle. Er kritisierte dabei besonders die geplante Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren im Adoptionsrecht, weil dies Kinder schädige: "Viele Leute denken, sie haben ein Recht auf Kinder, vernachlässigen aber deren Rechte. In dieser Debatte höre ich wenig über Kinder." Katholische Würdenträger haben in der weltweiten Debatte um Gleichstellung Homosexuellen oft vorgeworfen, Kinder Schaden zufügen zu wollen. So warf Bischof Bischof Juan Vicente Córdoba aus Kolumbien Schwulen vor, dass sie Kinder adoptieren wollten, damit sie diese sexuell missbrauchen können (queer.de berichtete).

Mit der geplanten Ehe-Öffnung erfüllt der neue sozialistische Präsident François Hollande ein Wahlversprechen. Anfang des Jahres hatte der damalige Präsidentschaftskandidat die Gleichstellung im Eherecht angekündigt und sich damit vom Amtsinhaber Nicolas Sarkozy abgesetzt (queer.de berichtete). Hollandes Sozialisten konnten auch im Parlament eine komfortable Mehrheit erringen. Die Ehe-Öffnung soll im ersten Halbjahr 2013 in Kraft treten. Umfragen zufolge unterstützen zwei Drittel der Franzosen den Kurs der Regierung bei der schwul-lesbischen Politik. (dk)

-w-

#1 Hemez
  • 14.09.2012, 12:44h
  • "Ferner erklärte der Vingt-Trois, seine Position habe nichts mit Homophobie zu tun, sondern trage lediglich dem Umstand Rechnung, dass Homosexuelle nicht gleichartig seien wie Heterosexuelle."

    Recht hat er. Das hat nichts mehr mit Homophobie zu tun. Das geht in Richtung rechtes Gedankengut und der Vorstellung von einer Herrenrasse.

    "Katholische Würdenträger haben in der weltweiten Debatte um Gleichstellung Homosexuellen oft vorgeworfen, Kinder Schaden zufügen zu wollen. So warf Bischof Bischof Juan Vicente Córdoba Schwulen vor, dass Schwule Kinder adoptieren wollten, damit sie diese sexuell missbrauchen können."

    Bitte nicht immer von sich auf andere schließen.
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#2 vingtans
  • 14.09.2012, 12:45h
  • der einfluss der kirche it in frankreich nicht sonderlich groß, erstens ist frankreich wohl eins der atheistischen länder europas und zweitens ist der staat im gegensatz zu deutschland ziemlich laizistisch.
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#3 LeuteAnonym
  • 14.09.2012, 12:55h
  • Leute, Hollande und andere machen viel für Leute. Merkel aber nichts in dieser Hinsicht. Kirche vom Staat trennen. Sie will auch nur eigenes Interesse und Macht sonst nichts für andere nur für eigene Macht.
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