Welch Überraschung: Schwule und Lesben sind auch keine schlechteren Soldaten (Bild: DVIDSHUB / flickr / by 2.0)
Ein Jahr nach der Abschaffung von "Don't ask, don't tell" in den USA kommt eine Studie zum Ergebnis, dass Schwule und Lesben die Verteidigungsbereitschaft nicht verschlechtern.
Das Gesetz "Don't ask, don't tell" erlaubte es Schwulen und Lesben von 1993 bis 2011 zwar, im US-Militär zu dienen – allerdings durften Soldaten fristlos entlassen werden, sobald ihre Homosexualität bekannt wird. Diese Regelung wurde im September letzten Jahres von Präsident Barack Obama gegen den Widerstand der oppositionellen Republikaner aufgehoben (queer.de berichtete).
Die Studie der University of California in Los Angeles widerspricht Kritikern, die negative Auswirkungen auf Army, Navy, Air Force, Marines und Nationalgarde durch die Gesetzesreform befürchteten. So konnten die Autoren keinen Einfluss auf "den Zusammenhalt der Truppe, Rekrutierung, gewalttätige Übergriffe und Mobbing" feststellen. Im Durchschnitt habe die Neuregelung nichts an der Moral der Militärangehörigen geändert. Zwar habe die Moral einer Minderheit der heterosexuellen Soldaten gelitten, die Homosexualität verurteilen. Allerdings sei die Moral vieler Soldaten gestiegen, insbesondere die von Schwulen und Lesben. Co-Autoren der Studie waren Wissenschaftler mehrerer Militärakademien.
Republikaner wollen Homo-Verbot wieder einführen
Zwar haben sich bis zur Abschaffung von "Don't ask, don't tell" in Umfragen 70 bis 80 Prozent der Amerikaner dafür ausgesprochen, Schwule und Lesben im Militär gleich zu behandeln, allerdings war das Thema im Parlament mehrere Jahre hoch umstritten. Viele republikanische Abgeordnete haben sich in den letzten Monaten dafür ausgesprochen, "Don't ask, don't tell" wieder einzuführen. In ihrem Wahlprogramm plädieren die Republikaner dafür, "gesellschaftliche Experimente" im Militär zu beenden, die "militärische Prioritäten" verwässerten.
Derzeit verbieten insbesondere autokratisch geführte Länder in Asien, Afrika und Teilen Südamerikas Homosexuellen den Dienst im Militär. Dazu gehören auch Länder, in denen Homosexualität eigentlich legal ist, darunter China, Kuba und Venezuela. Als einziges NATO-Mitgliedsland untersagt die Türkei sexuellen Minderheiten den Dienst an der Waffe. (dk)