Knapp zwei Wochen waren Stefan Leschner und Joachim Lehn als Rainbow Reporter auf der Trauminsel La Réunion unterwegs. In einer großen Gemeinschaftsaktion mit dem Fremdenverkehrsamt, Air France und rainbowselection.com hatten wir im Frühjahr jemanden gesucht, der in das kleine Paradies mitten im Indischen Ozean eingeladen werden möchte, um von dort täglich für die User von queer.de zu bloggen. Das frisch vermählte reiselustige Paar aus Mörfelden-Walldorf gewann schließlich die Herzen der Jury, so dass Air France statt einem Flugticket sogar zwei sponserte. In diesem Live-Blog berichteten Stefan und Joachim täglich von ihren Erlebnissen.
Live-Ticker (abgeschlossen, chronologisch)
Wieder daheim in Deutschland
Wir sind zurück in Mörfelden-Walldorf, die Zeit auf der Trauminsel La Réunion ist wie im Flug vergangen. Unsere Mitbringsel - u.a. Vanille, Punch und Rum Arrangé - werden hoffentlich helfen, unser Fernweh zu lindern:

Unser Fazit: Eine schönere Flitterwochen-Destination für Gays kann es nicht geben!
Wie bereits zu Anfang beschrieben, sind wir beide Reisefreaks und haben schon sehr viel von der Welt gesehen, so dass wir hier gute Vergleichsmöglichkeiten haben.
Der große Vorteil von La Réunion liegt darin, dass man unglaublich viel Abwechslung auf engem Raum findet. Die ganze Insel kann im Prinzip von einem einzigen Ausgangspunkt aus erkundet werden. Es entfällt tägliches Kofferpacken sowie ständiges Hotel ein- und aus-checken. Somit bleibt genügend Zeit zu zweit auch am Abend!
La Réunion ist sowohl geeignet für Abenteurer und Sportfreaks als auch für Sonnenanbeter und Wasserratten. Man kann alles an einem einzigen Tag verbinden, so dass wirklich jeder auf seine Kosten kommt!
Wir lieben Wasserfälle - und von denen gibt es auf der Insel reichlich! Wir haben uns bei der Touristeninformation ein Buch gekauft, in dem 76 sehenswerte Wasserfälle auf La Réunion mit Bildern vorgestellt werden. Unser Lieblingswasserfall ist das Bassin de la Paix. Hier haben wir eine ganz romantische Zeit verbracht und auch ein Bad nehmen können.
Aber auch gemeinsame Wanderungen auf dem Vulkan-Gelände gehören sicherlich zu den ganz besonderen Momenten zu zweit. Nicht zu vergessen natürlich die einzigartigen Sonnenuntergänge, wie wir sie nicht nur am Gay-Beach von Souris Chaude erlebt haben.
Mit Eiswürfeln und Getränken ausgerüstet, haben wir das schöne Natur-Schauspiel mehrfach beobachtet. Das bleibt vielleicht der unvergesslichste Momente auf La Réunion: Ein Gläschen in der Hand, uns im Arm und die Sonne versinkt wolkenlos direkt im Meer...
Die Insel kann ganzjährig bereist werden. Etwa 60 Mikro-Klima sorgen dafür, dass irgendwo auf der Insel immer die Sonne scheint, während es bereits zwei Kilometer weiter komplett bewölkt sein kann.
Sonnenscheingarantie scheint man in St. Gilles zu haben. Dort werden wir uns in jedem Fall wieder eine Unterkunft suchen - bei unserem nächsten Urlaub auf La Réunion, der in Verbindung mit Mauritius bereits in Planung ist. Wir kommen wieder!
Bummeln durch St. Pierre
Beim Bummeln durch die Innenstadt von St. Pierre sind uns zwei Läden aufgefallen, die wir Euch nicht vorenthalten wollen. Da wäre zum einen ein "Love Store" mit dem Namen Le Pas-Sage:

Im Angebot dieses Luxus-Sexshops sind auch zahlreiche Artikel für schwule Männer. Verkäuferin Alice präsentiert gerne mit großer Freude das gesamte Sortiment - von Onanie-Eiern bis zu Wedeln für Kitzel-Fans:


Falls Ihr im Urlaub jemanden kennenlernt und nur deutscher Wertarbeit vertraut: Im "Le Pas-Sage" sind auch "Lümmeltüten made in Germany" sind hier erhältlich!
Unser zweiter Tipp in St. Pierre ist das in der Szene sehr beliebte Restaurant Art i show, wo man stundenlang auf der liebevoll gestalteten Terrasse sitzen und dabei nette Leute treffen kann:

Im Angebot ist asiatisch-kreolische Fusion-Küche. Der schwule Kellner Sebastian erklärt den Gästen ausführlich die Speisekarte:

Die Gerichte sind nicht ganz günstig (Vorspeisen 9-10 Euro, Hauptspeisen 20-25 Euro) - aber ungemein lecker!

Mit dem Helikopter über die Insel
Heute sind wir besonders aufgeregt: Auf unserem Programm steht ein Hubschrauber-Rundflug über die Insel.
Angekommen bei der Fluggesellschaft Corail Hélicoptères, die in ihrem Büro wie auf ihrer Homepage sogar die Regenbogenfahne zeigt, werden wir zunächst gewogen... Oh Gott! Doch offensichtlich sind wir nicht zu schwer: Zusammen mit zwei weiteren Paaren werden wir zum bereit stehenden Heli geführt.

Wir bekommen kurze Instruktionen, und schon heben wir ab!
Der Himmel ist klar, die Sonne scheint und es ist absolut windstill. Wir sind echte Glückspilze! Wir überfliegen alle bisher erlebten Ausflugsziele: Cilaos, Piton de la Neige, Cirque de Salaizie und natürlich den Vulkan Piton de la Fournaise. Auch den Strand sehen wir mal von oben:

Wir sausen ganz dicht über den Baumkronen und, schwupps, überfliegen wir eine andere Gebirgskette. Die Luftmassen ändern sich und wir spüren jede Veränderung in unserer Magengegend. Wir fliegen in eine Schlucht mit Wasserfällen. Es ist atemberaubend und faszinierend zugleich.

Wir steigen an einer Bergwand empor, drehen und steuern direkt auf die Wasserfälle zu. Dann fliegen wir weiter über Tamarinden-Wälder und erreichen schließlich den Piton de la Fournaise. Wir sehen die Straßen, die wir gefahren sind:

Und dann fliegen wir mitten in den Zentral-Krater, dessen Blick uns das letzte Mal wegen zu dichter Wolken verwehrt geblieben ist. Wir sind angetan von der Weitläufigkeit.

Nach etwa einer Dreiviertelstunde landen wir wieder sicher in St. Pierre. Dies bleibt ein unvergessliches Erlebnis unserer ganz besonderen Hochzeitsreise!
PS: Natürlich haben wir aus dem Heli auch gefilmt:
Impressionen vom Gay Beach am frühen Abend




Unsere neue Lieblingsfrucht: Bibasse
Wir haben auf La Réunion eine ganz tolle Frucht entdeckt, die Nèfle du Japon oder kurz Bibasse genannt wird. Das erste Mal haben wir sie auf dem Markt in St. Paul gekauft, dann in einem Obst- und Gemüseladen in Cilaos wiederentdeckt und schließlich in Ilet a Corde selbst von Baum gepflückt.

Die etwa vier bis fünf Zentimeter langen, birnen- oder pflaumenförmigen Früchte schmecken einzigartig, etwas süßsauer, vielleicht ein bisschen wie Aprikose, obwohl die Konsistenz eher an einen Apfel erinnert. Sie sind sehr saftig und erfrischend! Man nutzt die Bibasse für Marmelade, Kuchenfüllung oder Rum arrangée. Oder einfach als gesunden Snack für zwischendurch.
So wie die Bewohner der Insel La Réunion aus allen Kulturkreisen kommen, so ist auch die Bibasse ein "zugewandertes" Obst. Die Japanische Wollmispel, die diese leckere Frucht hervorbringt, war nämlich ursprünglich in China und Japan beheimatet.
Wir werden ein paar Kerne mitnehmen und versuchen, sie in Deutschland selbst anzupflanzen. Wenn es klappt, haben wir schon eine Rezeptidee: Canard à la Bibasse!