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Erster Anlauf
Australien lehnt Ehe-Öffnung ab
- 19. September 2012 2 Min.

Auf diesen Kuchen müssen Schwule und Lesben (auch) in Australien noch ein bisschen warten
Das Unterhaus in Australien hat am Mittwoch mit 42 zu 98 Stimmen die Öffnung der Ehe für Homo-Paare abgelehnt. Nach der Debatte wurde ein Senator degradiert, weil er die Homo-Ehe mit Sodomie gleichgesetzt hatte.
Die Niederlage war erwartet worden, weil sich die oppositionelle Liberal Party geschlossen gegen die Ehe-Öffnung ausgesprochen hatte. Zwar hob die regierende Labor Party den Fraktionszwang auf, allerdings stimmte nur ein Teil der sozialdemokratischen Abgeordneten für die Gleichstellung. Premierministerin Julia Gillard gehört zu den Gegnern der Ehe-Öffnung.
In ihrer Partei gibt es allerdings erheblichen Protest gegen ihre ablehnende Haltung. So hatte ein Hinterbänkler der Labor Party den Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht und forderte nach der Entscheidung seine Anhänger auf, die Abgeordneten so lange an das Thema Homo-Ehe zu erinnern, bis ein Gesetz mehrheitsfähig ist. Zudem wollen mehrere Labor-Regierungschefs in Bundesstaaten die Ehe für Schwule und Lesben auf eigene Faust öffnen (queer.de berichtete). Es ist aber unklar, ob das rechtlich möglich ist.
Nach der Abstimmung erklärten Befürworter des Gesetzentwurfs, sie seien über den Ausgang nicht allzu enttäuscht: "Ich denke in der nahen Zukunft wird unser Parlament zur öffentlichen Meinung aufschließen, wie wir es auch bei anderen Themen getan haben", sagte Verkehrsminister Anthony Albanese. "Wenn die Gleichstellung endlich Gesetz wird, werden wir uns über die große Aufregung wundern." In Umfragen sprechen sich rund zwei Drittel der Australier für die Ehe-Öffnung aus.
Senator: Ehe-Öffnung führt zu Tier-Sex
Am Mittwoch musste auch der erbitterte Homo-Gegner Cory Bernardi von den Liberalen von seinem Amt als Sekretär des Oppositionsführers zurücktreten, weil der Senator während einer Parlamentsdebatte am Dienstag erklärt hatte, die Ehe-Öffnung führe zur Legalisierung von Polygamie und Sodomie: "Als nächster Schritt können drei Leute, die sich lieben, in eine von der Gesellschaft anerkannte Partnerschaft eintreten. Es gibt sogar ein paar gruselige Gestalten, die eine einvernehmliche Beziehung zwischen Menschen und Tieren befürworten. Wird das der nächste Schritt sein?", so Bernardi.
Die Liberalen erklärten, das der Senator, der zuvor wiederholt wegen islamfeindlicher Äußerungen für Aufregung gesorgt hatte, "einen Fehler zu viel" begangen habe und daher auf die hinteren Bänke des Senats wechseln müsse. Bernardi lehnte es allerdings ab, sich für seine Äußerungen zu entschuldigen. (dk)















Hoffentlich entscheidet sich Neuseeland besser, wo ebenfalls derzeit ein Gesetzentwurf zur Eheöffnung im Parlament beraten wird.
Zumindest aber haben beide Länder das Lebenspartnerschaftsinstitut mit weitgehend gleichen Rechten und Pfichten zur Ehe in ihrer Rechtsordnung bereits vor Jahren verankert.