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Bildungsministerium will Schüler "retten"
Dominica: Homosexualität ist "Problem" an Schulen
- 21. September 2012 1 Min.

Bildungsminister Petter Saint Jean
Das Bildungsministerium des Karibikstaates Dominica hat angekündigt, gegen "Normabweichung, schlechtes Benehmen und Homosexualität" vorzugehen.
Der zuständige Minister Petter Saint Jean erklärte, dass diese "Probleme" unter den Schülern des Landes weit größer seien als zunächst angenommen. Deshalb sei die Regierung gezwungen, die Kompetenzen einer Arbeitsgruppe auszuweiten: "Die Arbeitsgruppe soll das Mandat erhalten, Strukturen einzusetzen, um gegen die Probleme vorzugehen, wenn sie anfallen". So solle in öffentlichen Schulen neben der Ausbreitung von Kriminalität und Gewalt insbesondere Homosexualität verhindert werden. "Wir müssen die jungen Leute von Dominica retten", sagte Saint Jean weiter. Nur so könne ein "Kader von verantwortungsbewussten Bürgern" herangezogen werden.
Der kleine Inselstaat Dominica war bis 1978 eine britische Kolonie. Wie in mehreren anderen Inselstaaten wie Barbados oder Jamaika ist auch in Dominica Homosexualität verboten. Schwule können zu zehn Jahren Haft und einer psychiatrischen "Behandlung" verurteilt werden. Versuchter Homo-Sex wird mit Haftstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet.
Das Land machte im März diesen Jahres Schlagzeilen, als Polizisten zwei Männer an Bord eines Kreuzfahrtschiffes verhafteten, die an einer "Gay Cruise" teilnahmen. Sie wurden zu einer Geldstrafe verurteilt (queer.de berichtete). (dk)














