Eric Stonestreet, der im echten Leben hetero ist, spielt bei "Modern Family" die bessere Seite des schwulen Schauspielers Jesse Tyler Ferguson
Wie im letzten Jahr hat "Modern Family" den Emmy als "beste Comedyserie" abgeräumt. Jim Parsons von der "Big Bang Theory" ging dagegen leer aus.
Erfolgreichste Serien bei der Preisverleihung am Sonntagabend in Los Angeles war die zwölfteilige Thriller-Reihe "Homeland" im Drama-Bereich und "Modern Family" im Bereich Komödie. Beide Serien erhielten je vier Trophäen.
Die in Deutschland bei RTL Nitro ausgestrahlte Sendung "Modern Family" setzte sich im Bereich "beste Comedyserie" unter anderem gegen die ebenfalls nominierten Serien "Big Bang Theory" (Pro Sieben) und "30 Rock" (ZDFneo) durch. Zudem gewannen die Schauspieler Eric Stonestreet (Cameron) und Julie Bowen (Claire) die Trophäen als bester Nebendarsteller bzw. beste Nebendarstellerin. Stonestreet setzte sich gegen seinen ebenfalls nominierten Filmpartner Jesse Tyler Ferguson (Mitchell) durch. Auch "Modern-Family"-Darsteller Ty Burell (Phil) und Ed O'Neil (Jay) waren unter den sechs Nominierten. Zudem gewann die Serie den Preis für die beste Regie.
"Modern Family" ist eine Pseudo-Dokumentation über drei untraditionelle Familien. Darin wird unter anderem vom Leben des schwulen Paares Cameron und Mitchell erzählt, das gemeinsam ein Kind adoptiert. Mit durchschnittlichen Einschaltquoten von 13 Millionen Zuschauern gehört die Reihe aus zu den kommerziellen Erfolgen des Networks ABC.
"Homeland", die andere hoch ausgezeichnete Serie, wird dagegen in den USA auf dem Pay-TV-Kanal "Showtime" ("Queer as Folk") ausgestrahlt. Die Serie handelt von amerikanischen "Krieg gegen den Terror": CIA-Agentin Carrie Matthieson (Claire Danes) ermittelt, ob ein Irak-Veteran (Damian Lewis) nach Jahren der Gefangenschaft von Islamisten "umgedreht" wurde. Dabei werden vereinzelt auch Homo-Themen angesprochen: So geht es etwa in einer Folge um einen schwulen saudischen Diplomaten, den die CIA zu erpressen versucht. Die deutschen Rechte für die Sendung hat ProSieben/Sat.1 erworben.
"Glee" geht leer aus
Die besten Zeiten von "Glee" scheinen vorbei zu sein
Keinen Preis gab es bei dieser Emmy-Verleihung für den schwulen Schauspieler Jim Parsons für seine Darstellung eines asexuellen Genies in der "Big Bang Theory" (Pro Sieben). Er musste sich in der Kategorie "bester Hauptdarsteller Comedy" Jon Cryer ("Two and a half Men") geschlagen geben. Parsons wurde bislang aber bereits zwei Mal als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Auch "Glee" ging dieses Jahr leer aus. Die Serie, die im ersten Jahr noch 19 Nominierungen und vier Auszeichnungen erhielt, hat nach Meinung der Kritiker an Qualität nachgelassen. Dieses Jahr erhielt sie nur drei Nominierungen: Neben zwei technischen Kategorien wurde Dot-Marie Jones als bester Gastschauspielerin in einer Comedy-Serie vorgeschlagen. Den Preis gewann aber Kathy Bates für ihre Rolle in "Two and a half Men".
Mit "Mad Men" (ZDFneo) und "American Horror Story" (Fox Deutschland) gab es Favoritenstürze: Beide Serien waren 17 Mal nominiert worden, allerdings ging das hoch gehandelte "Mad Men" bei der Verleihung völlig leer aus, während bei "American Horror Story" Jessica Lange immerhin einen Schauspielerpreis einheimsen konnte. In der Serie spielte auch Zachary Quinto mit (queer.de berichtete).
Kein Preis für Heidi Klums "Project Runway"
Ebenfalls erfolglos war die deutsche Moderatorin Heidi Klum, die für ihre Reality-Show "Project Runway" nominiert war. Die Serie handelt von Designern, die Woche für Woche ihre Models mit niedrigem Budget neu einkleiden müssen. In der Serie spielen mehrheitlich schwule Kandidaten mit. Sie wurde letztes Jahr von der Homo-Gruppe GLAAD als beste Reality-Show ausgezeichnet (queer.de berichtete). Bei dem Emmys musste sie sich aber der Abenteuershow "The Amazing Race" geschlagen geben.
Youtube | Interview zu "Project Runway" im Frühstücksfernsehen
Links zum Thema:
» Die erste Staffel von "Modern Family" auf DVD
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