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- 24. September 2012 2 Min.

Mahmud Ahmadinedschad
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat im US-Fernsehsender CNN erklärt, dass sein Land Homosexualität verbieten dürfe, weil es sich dabei um eine "abstoßend Verhaltensweise" handle.
Ahmadinedschad antwortete auf die Frage von Talkshow-Moderator Piers Morgan, warum der Iran Homosexuelle mit der Todesstrafe bedroht, mit einer Gegenfrage: "Es tut mir leid, aber lassen Sie mich folgendes fragen: Glauben Sie, dass man mit Homosexualität Nachwuchs zeugen kann? Homosexualität beendet die Reproduktion. Wenn man etwas Abstoßendes tut und andere akzeptieren dieses Verhalten nicht, bedeutet das dann eine Einschränkung der Freiheit?"
Sein Land arbeite insbesondere am Bildungssystem, um Homosexualität zu verhindern. Der Westen habe seiner Ansicht nach kein Recht, die Verfolgung von Schwulen im Iran zu kritisieren: "Wenn Sie als Gruppe eine abstoßende Verhaltensweise als legitim ansehen, können Sie nicht erwarten, dass andere Gruppen das auch tun."
Ahmadinedschad hat bereits wiederholt bei Fernsehinterviews Homosexualität als "hässlich" oder "abstoßend" bezeichnet. 2007 sorgte er bei einem Vortrag an einer Universität in New York mit seiner Äußerung für Kopfschütteln, dass es keine Schwulen im Iran gebe. Damals erklärte er: "Wir kennen dieses Phänomen nicht". Und: "haben Sie in den Vereinigten Staaten nicht auch die Todesstrafe?" (queer.de berichtete).
Der Iran ist einer von sieben Staaten weltweit, die aktive Homosexuelle mit dem Tod bestraft. Es ist unklar, wie viele Menschen nach diesem Gesetz hingerichtet wurden. Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass Gerichte gegen mehrere tausend Homosexuelle die Höchststrafe ausgesprochen haben.
Zuletzt nutzte der Iran das Thema Homosexualität auch, um intern Stimmung gegen Israel zu machen. So berichtete die iranische Staatspresse, dass israelische Juden mit westlicher Hilfe Homosexualität verbreiteten, um so die "Weltherrschaft" zu übernehmen (queer.de berichtete).
Das gesamte Interview mit Mahmud Ahmadinedschad zeigt CNN am Dienstagmorgen um 3 Uhr mitteleuropäischer Zeit. (dk)















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