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Katholische Kirche
Kardinal Marx: Hetero-Ehe schützt vor Tod der Gesellschaft
- 01. Oktober 2012 2 Min.

Für Kardinal Marx sind Länder wie Spanien oder Belgien, in denen Homo-Paare gleichgestellt wurden, offenbar bereits tot (Bild: Wiki Commons / Wolfgang Roucka / CC-BY-SA-3.0)
Die katholische Kirche in Deutschland bekräftigt die Ablehnung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen: Am Sonntag warnte Kardinal Reinhard Marx vor dem Tod von Gesellschaft und Kultur.
Bei einem Gottesdienst im Mariendom von Freising sagte der Münchener Erzbischof, dass die heterosexuelle Ehe gegenüber anderen Beziehungen bevorzugt werden solle. Die Politik müsse daher heterosexuelle Paare, die sich das Ja-Wort geben, besser schützen als andere Menschen, die eine Beziehung eingegangen sind. Ansonsten "ist unsere Gesellschaft tot, ist unsere Kultur tot", so Marx nach dpa-Angaben. "Keine andere menschliche Gemeinschaft kann Ehe und Familie ersetzen", sagte der 59-Jährige.
Zwar erklärte Marx, er wolle keine anderen Beziehungsformen verurteilen. Allerdings seien diese nicht gleichwertig mit einer heterosexuellen Beziehung, bei der ein Trauschein unterschrieben wurde. Die Hetero-Ehe bezeichnete er als "Grundwirklichkeit menschlicher Existenz, als Keimzelle von Kirche, Gesellschaft und Staat".
"Gescheiterte Menschen"
Im vergangenen Jahr erntete Marx Kritik von schwul-lesbischen Aktivisten, als er Homosexuelle als "gescheiterte und zerbrochene Menschen" bezeichnete (queer.de berichtete). Später ruderte er leicht zurück und behauptete, nicht Menschen könnten scheitern, sondern nur ihre "Lebensentwürfe" (queer.de berichtete). Anfang 2012 bekräftigte Marx, dass in der katholischen Kirche "die homosexuelle Beziehung nicht akzeptiert wird" (queer.de berichtete).
Volker Beck: "Soll der Kardinal doch heiraten"

Volker Beck: "Unverschämtheit"
Für die Grünen sind die Äußerungen von Kardinal Marx eine "Unverschämtheit", wie der Volker Beck, der grüne Fraktionsgeschäftsführer im Bundestag erklärte. Der 51-Jährige warf Marx vor, Homosexuellen die Menschenwürde abzusprechen: "Unsere Gesellschaft lebt vom Respekt der Unterschiedlichkeit der Menschen und nicht von der Abwertung all derer, die nicht heterosexuell oder unverheiratet sind", so Beck. Marx könne nach Ansicht von Beck "persönliche Konsequenzen ziehen und heiraten". Das sei dann aber seine Privatsache.
Angesichts der Debatte um die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht in Europa, Australien sowie Nord- und Südamerika versucht die katholische Kirche nicht nur in Deutschland, ihren politischen Einfluss geltend zu machen. So erklärte Papst Benedikt XVI. vor einer Woche vor französischen Bischöfen, dass Homosexuelle die Familie als "Fundament des gesellschaftlichen Lebens" bedrohten (queer.de berichtete). Hintergrund ist die Ankündigung der neuen französischen Regierung, Schwule und Lesben im ersten Halbjahr 2013 im Eherecht gleichzustellen. (dk)
Update: 13:30 Uhr (Volker Beck)















Davon lese ich in diesem Arikel nichts...
Die katholische Kirche hält eine Ehe, die in der Kirche gechlossen wurde und die offen ist für Kinder, für höherwertig als andere Lebensbeziehungen, seien es Partnerschaften ohne Trauschein oder Lebenspartnerschaften von Schwulen und Lesben, die eben auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen können.
Damit lehnt sie nicht gleichgeschlechtliche Beziehungen ab. Gerade in letzter Zeit haben sich führende Vertreter der Kirche (Kardinal Woelki, Kardinal Schönborn, Bischof Laun usw) für gewisse Rechte von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ausgesprochen, dabei aber immer betont dass die heterosexuelle Ehe, durch die neues Leben entsteht, im Interesse der Kinder und der Zukunft der Gesellschaft besonders schützenswert ist.