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  • 01. Oktober 2012 11 2 Min.

Präsidentin Joyce Banda glaubt, ihr Land sei für Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten noch nicht bereit

Die malawische Präsidentin Joyce Banda glaubt, ihr Land sei noch nicht reif für die Beendigung der Verfolgung von Homo­sexuellen.

Die frühere Frauenrechtlerin hatte bei ihrem Amtsantritt im April noch erklärt, sie wolle "schlechte" Gesetze wie die Kriminalisierung von Homosexualität abschaffen (queer.de berichtete). Am Freitag erklärte sie nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP bei einem Besuch in New York jedoch, dass sie aufgrund der öffentlichen Meinung in ihrem Land Homo­sexuelle weiter verfolgen lassen wolle.

Derzeit drohen schwulen Männern bis zu 14 Jahre Haft. Homo­sexueller Geschlechtsverkehr unter Frauen ist dagegen de jure erlaubt, allerdings droht Lesben gesellschaftliche Ausgrenzung.

Banda: "Habe nicht das Recht, Gefühle der Menschen zu beeinflussen"

"Jeder, der der Debatte in Malawi zugehört hat, weiß, dass die Bürger gegenwärtig nicht bereit sind, sich mit diesem Thema zu beschäftigen", begründet Banda ihre Meinungsänderung. "Ich als Anführerin habe nicht das Recht, die Gefühle der Menschen zu beeinflussen." Sie erklärte weiter, dass die meisten afrikanischen Staaten gesellschaftlich zurückgeblieben seien. "Malawi ist vielleicht da, wo Amerika und Großbritannien vor 100 Jahren waren. Es ist das beste, wenn sich jedes Land ohne Druck entwickeln kann". Wenn die Entwicklung zu schnell ginge, könnte Gewalt drohen, warnte Banda.

Auf dem afrikanischen Kontinent ist Homosexualität in 38 Ländern verboten. Im Sudan, in Mauretanien und in Teilen Nigerias droht Schwulen sogar die Todesstrafe. Nur 13 Staaten haben keine Gesetze gegen die gleichgeschlechtliche Liebe. Zuletzt hat mit Südafrika ein Staat vor 18 Jahren das Verbot von Homosexualität abgeschafft.

In Malawi leben 15 Millionen Menschen, die meisten davon in ärmlichen Verhältnissen. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 350 Dollar pro Einwohner liegt Malawi noch hinter Ländern wie Simbabwe oder Äthiopien.

Wegen der schlechten Wirtschaftslage ist Malawi auf Entwicklungshilfe insbesondere aus westlichen Ländern angewiesen, die wiederholt die Verfolgung von Homosexuellen kritisierten. Auch die deutsche Regierung hielt deshalb Gelder zurück (queer.de berichtete). (dk)

09.11.12 | Gesetz gegen "unnatural offences"
Malawi will Homo­sexuelle doch weiter verfolgen
05.11.12 | "Beschämend für Regierung"
Malawi setzt Homo-Verbot aus
-w-

#1 WegtunAnonym
  • 01.10.2012, 13:22h
  • Die Tussi kämpfte für Frauenrechte und schien mal ganz in Ordnung zu sein. Aber Frauen sind Menschen, daher der Kampf, Schwule und Lesben sind keine Menschen, deshalb kein Kampf für die Gleichberechtigung.
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#2 FinalmSposatoEhemaliges Profil
  • 01.10.2012, 13:45h

  • "Sie erklärte weiter, dass die meisten afrika nischen Staaten gesell­schaftlich zurückgeblieben seien."

    Die Menschen sind nicht zurückgeblieben, die Präsidentin aber schon. Afrika fehlt Bildung, Aufklärung und etwas zu essen und vor allem Hilfe zur Selbsthilfe.

    Ausserdem, die ewige Entwicklungshilfe und das ewige Spenden hier im Westen, nur damit WIR uns etwas besser fühlen, nützt überhaupt nichts, solange dort Religion und Staat nicht getrennt sind und ständige Kriege jedes zarte Demokratie-Pflänzchen niedertrampeln.
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#3 Timm JohannesAnonym
  • 01.10.2012, 14:18h
  • Tja dann muss halt die europäische und deutsche Entwicklungshilfe Frau Banda und Malawi gestrichen werden.

    Keine Entwicklungshilfe in solche Länder, wo homosexuelle Handlungen unter Strafe stehen.

    Es gibt genügend andere Entwicklungshilfeländer, die keine Strafbarkeitsbestimmungen haben und schliessliche sind Entwicklungshilfegelder nur begrenzt verteilbar.

    Das Geld gehört dann besser nach Südafrika umgeleitet.
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