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- 11. Oktober 2012 2 Min.

Renato Seabra: Ist er zurechnungsfähig?
Der 22-jährige Renato Seabra hat vor Gericht in New York zugegeben, seinen 65-jährigen Partner, den Homo-Aktivisten Carlos Castro, ermordet zu haben. Sein Anwalt erklärte, Seabra sei psychisch krank.
Castro war im Januar 2011 nackt und blutüberströmt in seinem Hotelzimmer in Manhattan aufgefunden worden (queer.de berichtete). Kurz nach der Tat wurde der damals 21-jährige Seabra, mit dem er seit zwei Monaten eine Beziehung unterhalten hatte, wegen dringenden Tatverdachts festgenommen. Im Mordverfahren hat das portugiesische Model nun zugegeben, seinen Landsmann mit einem Computer-Monitor erschlagen zu haben.
Sein Anwalt erklärte laut "New York Daily News" am Mittwoch, Seabra habe einen psychotischen Schub erlitten, weil ihm die Beziehung zu seinem viel älteren Partner zugesetzt habe. Daher habe er nach der Tat die Hoden seines Partners mit einem Korkenzieher abgetrennt und als Armbänder getragen, um das "Virus" der Homosexualität zu vertreiben, wie es ihm von Gott befohlen worden sei. "Er hat das zum eigenen Schutz gemacht und ist damit durch die Straßen von Manhattan gelaufen. Er hat Menschen berührt und dachte, er könne sie mit seiner neuen Macht von Aids heilen". Daher solle Seabra wegen vorübergehender Unzurechenbarkeit freigesprochen und in einer psychiatrischen Klinik auf unbestimmte Zeit behandelt werden.
Seabra offenbar heterosexuell
Die Staatsanwaltschaft glaubt nicht an diese Theorie. Anklägerin Maxine Rosenthal erklärte, dass Seabra ein offensichtlich heterosexueller Mann sei, der aus seiner Beziehung mit Castro finanzielle Vorteile und einen höheren gesellschaftlichen Status erreichen wollte. "Er wollte berühmt sein und Geld scheffeln. Er wollte schöne Dinge – Kleider, Elektronik, Geschenke für die Familie. Er wollte in guten Restaurants essen. Als Carlos Casto in Renato Seabras Leben auftauchte, sah er das als seine Chance an", sagte Rosenthal.
Nach Zeugenberichten hat Castro den jungen Mann im Herbst 2010 von Portugal nach New York einfliegen lassen und ihm eine Modelagentur vermittelt. Die beiden hätten dann eine Beziehung begonnen, die anfangs harmonisch gewesen sei. Im Januar 2011 erfuhr Castro, dass Seabra mit Frauen fremdgegangen sei und habe die Beziehung am Abend seiner Tötung beenden wollen, erklärte die Anklägerin. Der 21-Jährige habe dann aus Wut seinen Partner erschlagen: "Er wusste, dass er Carlos Castro geschlagen, ihn getreten und verstümmelt hat. Und er wusste, dass das falsch war", so Rosenthal.
Bei einer Verurteilung droht Seabra eine Haftstrafe zwischen 25 Jahren und lebenslänglich. (dk)














Die Krankheit einer Gesellschaft spiegelt sich in den Symptomen der Geisteskranken, die sie produziert, wider.
PS Gott ist mit den Gottlosen!