
Vor sieben Monaten erst ist der junge Blonde nach Deutschland gekommen, es war geradezu eine Flucht aus seiner Heimat Polen. Am Samstag zeigte RTL den Auftritt von Emil Kušmirek vor Jury und Publikum der Castingshow "Das Supertalent". Er tanzte wie ein Berserker für sein neues Leben.
Was das Publikum bei der Aufzeichnung der Vorrunden noch nicht wissen konnte, lieferte eine Einspielfilm nach: Emils Flucht aus Polen ist Teil seines Coming-outs. "Mein Vater ist ein sehr strenger Mensch und strammer Kommunist." Verständnis habe er nicht von ihm erwarten können. Der Anfang 20-Jährige entschließt sich, die Familie zu verlassen und landet bei Freunden in der Ruhrgebietsstadt Gelsenkirchen.
Er schämt sich, als er dem Kamerateam beichtet, womit er seinen Lebensunterhalt verdient. Er geht anschaffen. Andere Optionen auf einen Job hat er derzeit nicht. Seinen Körper zu verkaufen, deprimiert ihn, aber er hat ein Ziel fest vor Augen: Er will Tänzer werden. "Das Supertalent" soll sein Sprungbrett werden. Möglicherweise gelingt ihm das sogar, denn sein ganz eigener Mix aus Ballett, Irish Folk und moderner Choreographie zu irischer Volksmusik und Hits wie dem ESC-Gewinner "Euphoria" von Loreen reißt das Publikum von den Sesseln.
Dass er zwischendurch stürzt – ein Patzer, der ihn maßlos ärgert – verzeihen ihm die Zuschauer sofort. Thomas Gottschalk freut sich, mal wieder ein Talent gesehen zu haben: "Dein ganzer Körper hat vibriert." Michelle Hunziker würde am liebsten Tanzstunden bei ihm nehmen. Dieter Bohlen schätzt das Tanztalent treffend ein: "Man sieht dir das an, du bist eine Diva. Ich denke auch, dass du ein schwieriger Mensch bist. Aber da war ein ganz großes Feuer in Dir."
Übrigens: Emil nutzt bereits zum zweiten Mal die Chance, sich per Castingshow tanzend in Richtung künstlerische Laufbahn zu bewegen. 2011 stand er bei der polnischen Supertalent-Ausgabe mit derselben Nummer und wesentlich entspannter vor der Jury. (cw)