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"Homo-Propaganda"
Madonna erhält Vorladung aus St. Petersburg
- 18. Oktober 2012 2 Min.

Madonna bei ihrem Auftritt in Russland
Madonna soll wegen einer Zivilklage in St. Petersburg vor Gericht erscheinen. Putintreue Gruppen hatten die Sängerin wegen Homo-Propaganda angezeigt und fordern einen Millionenbetrag.
Die "Gewerkschaft russischer Bürger" und acht andere kremlnahe Organisationen hatten Klage gegen Madonna eingereicht, weil sie sich bei ihrem Konzert in St. Petersburg positiv über Homosexualität geäußert hatte, obwohl auch Kinder im Konzert gewesen seien (queer.de berichtete). Das insbesondere im Westen scharf kritisierte Gesetz war im März in der zweitgrößten russischen Stadt beschlossen worden (queer.de berichtete).
Die Vorladung ist nach Angaben des Nachrichtensenders RT an die private Adresse von Madonna in New York City geschickt worden. Eine weitere Vorladung ging dem Bericht zufolge an ihr neu eröffnetes Fitnessstudio "Hard Candy" in Moskau. Die Gruppen wollen eine Entschädigung von insgesamt 333 Millionen Rubel (8,5 Millionen Euro) für "immaterielle Schäden". Sie werfen der 54-Jährigen auch Blasphemie und die Beschädigung der kulturellen Fundamente von St. Petersburg vor. So behaupten sie, Madonna sei mit ihren Füßen auf einem orthodoxen Kreuz herumgetrampelt und kritisierten, dass rosafarbene Armbänder verteilt worden seien.
Wenig Aussichten auf Erfolg
Eine erste Gerichtsverhandlung sollte bereits am 11. Oktober stattfinden, wurde aber auf den 25. Oktober vertagt, weil die Ankläger die Anschrift der Sängerin nicht herausgefunden hätten. Laut RT hat der Antrag wenig Aussichten auf Erfolg, auch weil die Videobeweise ohne Erlaubnis angefertigt worden seien, was in sich eine Gesetzesverletzung darstelle.
Das Homo-Propaganda-Gesetz in St. Petersbrug besagt, dass in der Öffentlichkeit keine "Werbung" für "Unzucht, Lesbischsein, Bisexualität und Transgender-Identität" gemacht werden darf. Derartige Maulkorb-Gesetze gibt es bereits in mehreren russischen Regionen. Es wird auch über eine russlandweite Einführung diskutiert. Allerdings regt sich Widerstand: So hat die Staatsanwaltschaft im osteuropäischen Verwaltungsbezirk Samara vor einer Woche das örtliche Gesetz zum Verbot von "Homo-Propaganda" als Menschenrechtsverletzung bezeichnet (queer.de berichtete). (dk)














glauben die ernsthaft madonna wird auch nur einen cent zahlen?
das einzige was die russen mit dieser klage erreichen ist sich lächerlich zu machen.
leid tut es mir aber um die lgbti dort, weil die lage sich stetig zuspitzt.