https://queer.de/?17663
BNP-Chef Nick Griffin
Britischer Europa-Abgeordneter beklagt "Heterophobie"
- 19. Oktober 2012 2 Min.

Nick Griffin will Großbritannien weißer und heterosexueller machen
Der Europa-Abgeordnete Nick Griffin, der Chef der rechtsradikalen British National Party (BNP), hat via Twitter für Empörung unter Homo-Aktivisten gesorgt: Der 53-Jährige beklagte die Entscheidung eines Gerichts in Reading, das einem schwulen Paar eine Entschädigung zusprach, weil es von einer christlichen Pensionsbesitzerin aus Hass auf Homosexuelle abgewiesen worden war (queer.de berichtete).
In Großbritannien ist es seit 2006 verboten, Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beim Zugang zu Dienstleistungen zu diskriminieren. Dem Paar wurde eine Entschädigung von umgerechnet 4.500 Euro zugesprochen. Griffin rief deshalb dazu auf, vor dem Privathaus des Paares zu demonstrieren und veröffentlichte dessen Adresse.
Auf Twitter beschuldigte er die zwei Männer, Christen zu mobben. So schrieb er unter anderem: "Wir werden eine Demo abhalten. […] Wir geben euch Drama, indem wir euch daran erinnern, dass das Haus eines Engländers sein Schloss ist. Sagt Nein zu Heterophobie!". In einem anderen Tweet erklärte er: "Warum konfrontieren linke und schwule Aktivisten nicht Muslime, anstatt sich friedfertige und nachsichtige Christen auszusuchen. Rüpel sind immer feige!".
Die Polizei ermittelt
Eine Sprecherin der Polizei in der Grafschaft Cambridgeshire, in der das schwule Paar wohnt, erklärte gegenüber dem "Guardian", dass sich mehrere Bürger über die Twitter-Einträge des Politikers beschwert hätten. Man werde Ermittlungen einleiten.
Die Homo-Gruppe Stonewall nannte das Vorgehen des Europa-Abgeordneten "unglaublich schockierend": "Das ist ein wahres Beispiel, wie viel Hass es noch gegen Schwule und Lesben gibt. Wir hoffen, dass die Polizei für die Sicherheit des schwulen Paares garantieren kann, das belästigt wird."
Nick Griffin ist in Großbritannien berüchtigt: Er war früher in der offen faschistischen Nationalen Front aktiv und erhielt in den 1990er Jahren wegen der Verbreitung rassistischer Schriften eine Bewährungsstrafe. 1999 übernahm er den Vorsitz der British National Party, die alle "nicht eingeborenen Briten" zum Verlassen des Landes bewegen will. Besonders scharf ist die Rhetorik der Partei gegen die EU, gegen Muslime und gegen Homosexuelle. Die BNP konnte bei den Europawahlen 2009, bei denen anders als bei anderen Wahlen das Verhältniswahlrecht gilt und das Volk auf mehrere Regionen verteilt wird, mit 6,3 Prozent der Stimmen erstmals in eine wichtige Volksvertretung einziehen. In Straßburg ist die BNP Mitglied der "Europäische Allianz nationaler Bewegungen", zu der auch die französische Front National (FN) und die ungarische Partei Jobbik gehören. Die Partei hält vereinzelt auch Sitze in Kommunalparlamenten. (dk)















Wenn überhaupt müsste der Mann vor den Häusern derjenigen demonstrieren, die das Gesetz erlassen haben.
Man kann Menschen wohl kaum vorwerfen, gesetzlich garantierte Rechte in Anspruch zu nehmen.
Christen zu mobben, wäre übrigens christo-phob und nicht heterophob.
Und in England gibt es genug radikal islamische Communities die gegen Christen hetzen.
Wieso konfrontiert er nicht die anstatt friedfertige und nachsichtige Schwule aufzusuchen? Rüpel sind immer feige.