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- 23. Oktober 2012 2 Min.

Michael Bloomberg wurde Ende 2001 erstmals zum Bürgermeister von New York City gewählt (Bild: david_shankbone / flickr / by 2.0)
Der parteilose New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg spendet 750.000 Dollar (580.000 Euro) aus seinem Privatvermögen an Homo-Gruppen, die sich bei Volksentscheiden für die Öffnung der Ehe einsetzen.
Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, gibt der Milliardär 375.000 Dollar an Gruppen im Bundesstaat Washington und in Maine, in denen das Volk in zwei Wochen über die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht abstimmen wird. Bereits letzte Woche hatte Bloomberg 250.000 Dollar an eine Gruppe in Maryland gespendet, wo ebenfalls ein Referendum stattfinden wird. Zudem erhalten Aktivisten in Minnesota 125.000 Dollar. Dort wird das Volk darüber befinden, ob die gleichgeschlechtliche Ehe in der Regionalverfassung verboten werden soll.
Außerdem will Bloomberg zehn Millionen Dollar an gemäßigte Kandidaten für die Wahlen am 6. November spenden. Neben dem Präsidenten wird auch das Repräsentantenhaus und ein Drittel des US-Senats neu gewählt, zudem werden auf Landes- und Kommunalebene Volksvertreter bestimmt. Bloomberg will seine Spenden dabei nicht von der Parteizugehörigkeit der Kandidaten abhängig machen, sondern ob diese sich wie er für die Einschränkung des Waffenbesitzes, eine Bildungsreform und die Öffnung der Ehe einsetzen. Bloomberg hatte sich bereits seit 2006 für die Gleichstellung im Eherecht engagiert (queer.de berichtete).
Der 70-jährige Bloomberg ist mit einem Vermögen von 22 Milliarden Dollar die elftreichste Person in den Vereinigten Staaten. Sein Vermögen hatte er als Wall-Street-Banker, Investor und Gründer der Finanzdaten-Agentur Bloomberg L.P. gemacht. 2001 wurde er als Republikaner erstmals zum Bürgermeister von New York gewählt, trat aber später aus der Partei aus. Politisch ist er in gesellschaftlichen Fragen wie Abtreibung oder Homo-Ehe ein Linker, vertritt aber wirtschaftsliberale Ansichten und gilt als außenpolitischer Falke.
Bei den vier Volksentscheiden zur Homo-Ehe ist die katholische Kirche nach Angaben der Homo-Gruppe Human Rights Campaign der größte Investor für die Gegner der Gleichstellung. Die Amtskirche hat im Wahlkampf bislang 1,1 Millionen Dollar direkt an Gruppen gespendet, die sich für das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe einsetzen – hinzu kommen indirekte Spenden, die nicht publik gemacht werden müssen (queer.de berichtete). (dk)














