2 Kommentare
- 24.10.2012, 16:47h
- Thure Lindhart .... ein Supertyp und genialer Schauspieler, der so manchen Oscar-Preisträger an die Wand spielen würde!!!! Ich bin gespannt auf den Film :-)))
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Regisseur Ira Sachs erzählt in seinem sehr intimen Film "Keep the Lights on" die Geschichte eines schwulen Co-Abhängigen.
Von Peter Fuchs
Co-Abhängige leben mit einer suchtkranken Person zusammen und sind Teil von deren "Suchtsystem". In Deutschland sollen das bis zu acht Millionen Menschen sein. Aus Liebe verbergen sie es vor Freunden, erfinden sie Ausreden für Arbeitgeber oder verschulden sich sogar. Das ist kontraproduktiv, denn so halten sie das System nur weiter am Laufen. Die einzige Hilfe wäre, den geliebten Menschen fallen zu lassen.
Porträt eines Co-Süchtigen als junger Mann
Dieses Dilemma erfuhr der offen schwule Regisseur und Drehbuchautor Ira Sachs am eigenen Leib. Nach der Autobiografie "Porträt eines Süchtigen als junger Mann" seines Ex-Partners Bill Clegg (queer.de rezensierte) erzählt er mit dem kraftvollen Film "Keep the Lights on" die Geschichte aus seiner eigenen Perspektive.
Erik (Thure Lindhart mit der reizvollsten Zahnlücke seit Lauren Hutton) ist ein dänischer Filmemacher in New York im Jahr 1998. Lange vor Grindr sucht er sexuelle Begegnungen über eine Telefon-Date-Line. Bei einem dieser Sexdates bleibt er hängen. Paul (Zachary Booth) sieht blendend aus, verbirgt unter der Oberfläche seines seriösen Jobs als Anwalt jedoch ein dunkles Geheimnis.
Die beiden Jungs genießen den ersten Rausch der Verliebtheit, gelegentlich auch mit Crack für den besonderen sexuellen Kick. Sie ziehen zusammen, die Liebe wird bürgerlicher Alltag, aber das Rauschgift bei Paul bleibt.
Die Liebe wird Alltag, das Rauschgift bleibt
Es zieht eine unsichtbare Wand zwischen den beiden schwulen Männern ein. Aber nicht nur Pauls Drogenmissbrauch kommt ans Tageslicht, sondern auch Eriks Abhängigkeit von Pauls Schwierigkeiten.
Das Suchtmelodram beschreibt die Beziehung über acht Jahre lang, manchmal sind sie zusammen, manchmal getrennt, nur die Sucht bleibt stabil. Ira Sachs erzählt nicht flüssig, bleibt aber unerbittlich konzentriert und im großartigen Spiel der Hauptdarsteller – mitunter sehr naturalistisch in Sexszenen – auch überaus privat. Manche Szenen geraten dabei so intim, dass man kaum dabei zusehen kann.
Ach ja, dass Erik und Paul homosexuelle Männer sind, tut in der ganzen Geschichte überhaupt nichts zur Sache. Fühlt sich im Kino auch mal ganz gut an.
Links zum Thema:
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Mehr zum Thema:
» Ein schwules Leben auf Crack (17.09.2011)
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
www.daserste.de/unterhaltung/talk/menschen-bei-maischberger/
sendung/2012/gluecksspiel-fluch-100.html
In den meisten Fällen sind Süchte wie Alkohol, Medikamente oder Drogen für viele ein Grund, die Beziehung zum Süchtigen zu beenden. Nur wenige halten an der Beziehung fest und stehen auch zum Partner. Wichtig ist aber auch, daß der Süchtige professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, um von der Sucht wegzukommen!