Anders als vor vier Jahren engagiert sich Barack Obama bei dieser Wahl für die Ehe-Öffnung (Bild: egadapparel / flickr / by 2.0)
US-Präsident Barack Obama hat am Donnerstag Wählern in drei Bundesstaaten empfohlen, bei Volksentscheiden für die Öffnung der Ehe zu votieren.
Am Donnerstag hat sich Obama in drei Mitteilungen seiner Wahlkampfzentrale offiziell für eine Annahme von Referendum 74 (Bundesstaat Washington), Question 1 (Maine) und Question 6 (Maryland) ausgesprochen. In den drei Staaten stimmen die Bürger parallel zu den Präsidentschafts- und Kongresswahlen darüber ab, ob Schwule und Lesben die selben Eherechte erhalten sollen wie Heterosexuelle.
"Während der Präsident nicht jeden Volksentscheid kommentiert, möchte er klarstellen, dass ihm die Gleichberechtigung aller Bürger am Herzen liegt", erklärte Paul Bell, Obamas Pressesprecher im Staat Washington. Der Präsident sehe es daher als seine Pflicht an, bei Fragen der Gleichbehandlung Position zu beziehen.
Volksentscheide bislang erfolglos für Homo-Aktivisten
Bislang hat noch kein einziger Bundesstaat die Ehe für Schwule und Lesben durch einen Volksentscheid geöffnet. In sechs Bundesstaaten sowie in der Hauptstadt Washington ist die Gleichstellung entweder durch die Entscheidung eines Gerichts oder durch das Regionalparlament gefallen. Mit Maine und Kalifornien haben statt dessen zwei Staaten in den letzten Jahren die bereits beschlossene Ehe-Öffnung wieder rückgängig gemacht. Insbesondere die mormonische und die katholische Kirche haben sich im Kampf gegen Homo-Rechte mit großen Spenden engagiert. In den letzten Wochen des Wahlkampfes konnten Homo-Gegner mit groß angelegten Werbekampagnen die Stimmung in der Bevölkerung häufig noch zu ihren Gunsten drehen.
Dieses Jahr sieht es allerdings recht gut für die Befürworter der Ehe-Öffnung aus: In Washington würden nach einer aktuellen Umfrage 56 Prozent für die Gleichbehandlung stimmen, nur 36 Prozent sind dagegen. Im Maine sieht es mit 57 zu 39 Prozent ähnlich aus. In Maryland gibt es eine etwas knappere Mehrheit für die Ehe-Befürworter. Hier würden 52 Prozent für die Gleichstellung votieren, 43 Prozent sind dagegen. (dk)
Vielleicht klappt es ja diesmal in dem einen oder anderen Staat.
Man soll die Macht der Gegenseite nie unterschätzen. Homophobie ist eine Phobie und Angst ist sicher kein guter, aber dennoch ein mächtiger Ratgeber.