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- 30. Oktober 2012 2 Min.

Rosario Crocetta regiert fortan Sizilien (Bild: Partido Democartico)
Erstmals hat mit Rosario Crocetta ein offen schwuler Politiker die Wahlen zum Präsidenten von Sizilien gewonnen – der Sozialdemokrat hat angekündigt, fortan mit dem Land verheiratet zu sein und auf Sex zu verzichten.
Der 61-jährige Europaabgeordnete setzte sich am Sonntag mit 30,5 Prozent gegen Nello Musumeci, den Kandidaten der Berlusconi-Partei "Volk der Freiheit" durch. Der favorisierte Musumeci, ein ehemaliger Neofaschist, erreichte 27,5 Prozent der Stimmen. Sizilien gilt als Hochburg der Konservativen, allerdings ist Bevölkerung nach diversen Mafia- und Finanzskandalen von ihrer politischen Klasse enttäuscht. Über 20 Prozent wählten deshalb Protestparteien, am erfolgreichsten war der Komiker Beppe Grillo. Die Wahlbeteiligung sank im Vergleich zu 2008 von 67 auf 47 Prozent.
Crocetta von der sozialdemokratischen Partido Democratico (PD) ging vor der Wahl ein Bündnis mit der katholischen Klein-Partei UDC ein, die sich gegen Homo-Rechte ausspricht. Vor den Wahlen hatte Crocetta deshalb versucht, Kritik von UDC-Politikern am Bündnis mit einem "Keuschheitsgelübde" zu umgehen: "Falls ich Präsident werde, verabschiede ich mich von Sex und betrachte mich als verheiratet mit Sizilien, den Sizilianerinnen und den Sizilianern". In der sizilianischen Politik gilt Corcetta als Idealbesetzung, da er als kinderloser Mann ohne Lebenspartner nicht von der Mafia erpresst werden kann. Beobachter erwarten, dass Crochetta, der sich als überzeugter Katholik bezeichnet, wegen dem UDC-Bündnis keine Initiativen für die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Schwulen und Lesben starten wird.
Auswirkungen auf Rom
Der Sieg könnte Auswirkungen auf die nationalen Wahlen im kommenden Frühjahr haben: Die UDC verhandelt derzeit über die Aufnahme in ein Mitte-Links-Wahlbündnis, das gegen die Partei "Volk der Freiheit" antreten soll. Der Zusammenschluss scheiterte an einem anderen Regionalpräsidenten: Nichi Vendola, der Präsident der Region Apulien, wird von der UDC derzeit als Partner abgelehnt, weil er für Homo-Rechte wirbt. Vendola gilt als einer der populärsten Politiker in Italien (queer.de berichtete).
Italien ist das letzte westeuropäische EU-Mitgliedsland, das Homo-Paare bislang nicht anerkennt. 2008 hatte Ministerpräsident Romano Prodi versucht, eingetragene Partnerschaften einzuführen – allerdings scheiterte das Vorhaben der Neun-Parteien-Koalition am Widerstand einer kleinen katholischen Partei. Der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat die Anerkennung von Homo-Paaren stets abgelehnt. (dk)















DAS IST DIE LÖSUNG!
Schwarze sind nicht schwarz.
Juden sind nicht jüdisch.
Schwule sind nicht schwul.
Und "schwupp-di-wupp" sind sie akzeptiert und ganz "normale" Mitbürger
(Ironie-Ende)
@Schatz*
Ich hätte nie gedacht, dass ich solche idiotischen und sich selbst verleugnenden Aussagen in Europa jemals wieder lesen müsste ...
Ich bin 'raus ...
Vor einigen Monaten, mit meinem italienischen Lebenspartner, nach Israel ausgewandert, ertrage ich diese Europäer im Augenblick einfach nicht mehr. Dafür habe ich nicht Jahrzehnte gekämpft, um solche Selbstverleugner erleben zu müssen.
Shalom
GR Tel Aviv