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  • 03. November 2012 15 3 Min.

Im Königreich Belgien wird über die sexuelle Orientierung von Kronprinz Philippe spekuliert (Bild: Wiki Commons / Karl Van Ginderdeuren / CC-BY-SA-3.0)

In seinem Buch "Königliche Fragen" deutet TV-Journalist Fréderic Deborsu eine Beziehung des belgischen Thronfolgers zu einem Grafen an.

Von Carsten Weidemann

Dass Belgien seit Ende letzten Jahres von einem offen schwulen Ministerpräsidenten regiert wird, ist im Nachbarland kein Thema. Dass aber auch der nächste König homo­sexuell sein könnte, schlägt derzeit hohe Wellen.

Anlass ist das Buch "Question(s) Royale(s)" ("Königliche Fragen") des Fernsehjournalisten Fréderic Deborsu, das Mitte Oktober auf den Markt kam. Auch wenn der Autor die Worte "schwul" oder "homo­sexuell" vermeidet, behauptet er in seinem Werk, dass die Ehe von Kronzprinz Philippe Léopold Louis Marie mit Mathilde d'Udekem d'Acoz nur arrangiert sei und der 52 Jahre alte Thronfolger "eine intensive Beziehung außerhalb des Normalen" mit dem belgischen Grafen Thomas de Marchant et d'Ansembourg pflege. Auch seien die vier Kinder von Philippe und Mathilde nur das Ergebnis von künstlicher Befruchtung.

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Das Königshaus schaltet den Presserat ein


Königliche Fragen: Fréderic Deborsus Buch "Question(s) Royale(s)" erschien Mitte Oktober

Das Königshaus reagierte auf die "Enthüllungen" alles andere als amüsiert. Das Buch enthalte "zahlreiche völlig falsche und beleidigende Behauptungen", heißt es in einer öffentlichen Erklärung, die unmittelbar nach Erscheinen des Werkes veröffentlicht wurde. Darüber hinaus beauftragte der Palast einen Rechtsanwalt mit einer Beschwerde an den belgischen Presserat. "Es ist nicht Tradition des Königshauses, auf solche Äußerungen in dieser Weise zu reagieren. Aber nach sorgfältigem Nachdenken haben wir uns an den Presserat gewendet", erklärte ein Sprecher des Königshauses. Wie in Deutschland auch ist der belgische Presserat allerdings nur ein Selbstkontrollgremium ohne rechtliche Befugnisse.

Darüber hinaus beteuerte Kronprinz Philippe in einer öffentlichen Erklärung die Liebe zu seiner Frau. Darin heißt es u.a., der Tag, an dem Mathilde seinen Heiratsantrag angenommen habe, sei "der glücklichste Tag in meinem Leben": "Seit jenem Tag hat unsere Ehe uns vier Kinder geschenkt, die wir mit Liebe umgeben. Diese Liebe erhalten wir von ihnen im Überfluss zurück." Philippe und die 13 Jahre jüngere Mathilde sind seit 1999 miteinander verheiratet.

Der Autor wollte die Beliebtheit des Prinzen steigern


Zum 50. Geburtstag bekam Prinz Philippe eine Briefmarke geschenkt

Auch der angebliche Geliebte des Thronfolgers zeigte sich zunächst empört und "konsterniert", versuchte in einem Interview mit der Tageszeitung "Le Soir" jedoch, die Angelegenheit nicht noch weiter hoch zu kochen. "Da ich ein glücklicher Mensch bin und in Frieden lebe, berührt mich das nicht wirklich", sagte der Psychotherapeut D'Ansembourg: "Aber ich denke auch an meine Frau und meine Kinder, über die man sich lustig machen könnte."

Der Autor des Buches selbst versteht die ganze Aufregung nicht. "Ich habe niemals gesagt, dass er homo­sexuell ist. Andere Leute haben mir Dinge erzählt, aber darüber rede ich im Moment nicht", meinte Fréderic Deborsu. Er habe das Gefühl gehabt, dass der Kronprinz beim Volk nicht sonderlich beliebt sei und wollte lediglich dazu beitragen, dass man Philippe besser verstehe.

Bei seinem Arbeitgeber, dem belgischen Fernsehsender RTBF, machte sich Deborsu mit seinem Werk unterdessen selbst unbeliebt: Er wurde einstweilig beurlaubt.

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#1 FoXXXy LoveAnonym
  • 03.11.2012, 10:39h
  • Rote Karte für Fréderic Deborsu und zu Recht vom Arbeitgeber beurlaubt.
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#2 Thorsten1
  • 03.11.2012, 10:46hBerlin
  • Mit solchen nur nichts belegte Behauptungen will Deborsu offensichtlich ins Gespräch kommen, um die Auflage seines Buches zu steigern. Man kann nur hoffen, dass der belgische Hof entschieden gegen diesen Verleumder vorgeht.
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#3 carolo
  • 03.11.2012, 10:48h
  • "Im Königreich Belgien wird über die sexuelle Orientierung von Kronprinz Philippe spekuliert"

    Kinderquatsch mit Weidemann.

    Außer Deborsu spekuliert in Belgien niemand. Und der einzige, der nach diesem "Enthüllungsbuch" einen eher schlechten Eindruck hinterlässt, dürfte er selbst sein.
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