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  • 05. November 2012 8 2 Min.

John Key führt seit 2008 eine konservative Minderheitsregierung in Neuseeland. Früher ein Gegner der Anerkennung von Homo-Paaren, spricht er sich inzwischen für die Ehe-Öffnung aus

Der neuseeländische Regierungschef John Key steht in der Kritik, weil er in einer Talkshow das Wort "gay" als Schimpfwort verwendet hat. Key erklärte, er habe das Wort von seinen Kindern gelernt.

Der konservative Politiker machte sich am Freitag in der Radiosendung "The Farming Show" über die Kleidung des Moderators lustig: "Du hast echt verloren, Kumpel. Du wirst es nie zu etwas bringen. Du hast diesen schwulen roten Pullover an", sagte er zu Moderator Jamie Kackay. Hintergrund: Rot ist die Farbe der oppositionellen Sozialdemokraten.

Die Aussage führte rasch zu Kritik auf sozialen Netzwerkseiten, in denen Key Homophobie vorgeworfen wurde. Komiker Guy Williams schrieb etwa auf Twitter: "John Key ist für Neuseeland, was Borat für Kasachstan ist."

Weltweit werben Homo-Aktivisten dafür, Worte wie "schwul" nicht mehr als Schimpfworte zu verwenden. Damit würden Vorurteile insbesondere unter Jugendlichen aufgebaut und Homo­sexuellen das Coming-out erschwert. Auch in Deutschland sind derartige Flüche dennoch weit verbreitet: Laut einer Berliner Studie verwenden 62 Prozent der Grundschüler "schwul" oder "Schwuchtel" als Schimpfwort (queer.de berichtete).

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"Viele Leute regt das nicht auf"

In einem Interview nach dem Vorfall erklärte Key, das Wort "gay" (schwul) bedeute heutzutage auch "weird" (eigenartig). Er habe den Begriff zuerst von seinen Kindern gehört und sehe den Gebrauch nicht als homophob an: "Ich habe ja für die Ehe-Öffnung gestimmt, daher bin ich kaum homophob", so Key unter Berufung auf eine Parlamentsabstimmung im August (queer.de berichtete). Zwar könne die Nutzung des Wortes missverstanden werden, allerdings sei die Bezeichnung sehr weit verbreitet und so im Oxford-Wörterbuch eingetragen. "Junge Menschen verwenden es die ganze Zeit und ich denke, viele Leute regt das nicht auf. Wenn dem doch so ist, entschuldige ich mich dafür", so Key.

Key ist für seine derben Aussagen bekannt. In der Radiosendung bezeichnete er etwa Mitglieder einer Hip-Hop-Band als "Idioten". Die Musiker hatten zuvor seine Politik kritisiert. Außerdem beschrieb er vergangene Woche bei einer Rede vor Universitätsstudenten den englischen Fußballer David Beckham als "dumm wie Scheiße" (thick as batshit). (dk)

#1 erererEhemaliges Profil
  • 05.11.2012, 14:08h
  • In Litauen ware so etwas als ein 'christliche Familienwerte' sowie 'nationale Identitat' fordernder Witz bewertet worden - und noch sehr hoflicher dazu (sogar die katholischen Geistlichen raten jetzt schon den Glaubigen, nicht 'schwul', sondern nur ein Schimpfwort offentlich zu verwenden). Anders als die Abstimme fur die Homo-Ehe, selbstverstandlich,- was einem grossmoglichsten Verrat an die Heimat gleich ware.
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#2 Roman BolligerAnonym
  • 05.11.2012, 14:14h
  • Der neuseeländische Regierungschef betreibt Politik auf infantilem und stupidem Niveau.

    Er verteidigt sich, indem er sich als unschuldiges Opfer der Sprache seiner Kinder darstellt. Zwischen den Zeilen sagt er also, dass er dafür Nichts kann, dass sich die Sprache halt so entwickelt hat und dass er diese nun halt auch benutzen muss, um auf Kinderniveau zu bleiben.

    Auch wenn die Schafzucht in Neuseeland ein Wirtschaftsfaktor ist, so erstaunt es doch, dass Herr Key einen Pullover für eine abschätzige politische Argumentation missbraucht. Er findet das zudem besonders geistreich. Sein Intellekt scheint sich nicht gross von dem der vierbeinigen Wollproduzenten zu unterscheiden. Ob seine Wähler sich davon angesprochen fühlen, sei dahingestellt.
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#3 Leo GAnonym

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