
Quelle: Facebook
In vier Bundesstaaten finden am Dienstag parallel zur US-Präsidentschaftswahl Referenden zur Ehe-Öffnung statt. Wie jedes Mal war der Wahlkampf in dieser Frage schmutzig – und Homo-Gegner warnen wie immer vor dem Ende der Welt, dem Zorn Gottes und ähnlichem. Eine besonders alberne Aktion haben Studenten des Northwestern College in Minnesota abgezogen. Sie haben auf Facebook Fotos veröffentlicht, in denen sie auf Schildern erklären, warum sie für ein Verbot der Homo-Ehe stimmen wollen. Vorsicht: Die Begründungen kann man nur mit geballter Faust in der Tasche durchlesen:
Ich stimme dafür, weil ich glaube, dass Jesus für mich gestorben ist und ich jetzt für ihn lebe. […] Ich stimme dafür, weil unsere Zukunft davon abhängt. […] Ich stimme dafür, weil ich an die Bibel und Religionsfreiheit glaube. […] Ich stimme dafür, weil die Ehe ein spiritueller Bund ist, kein säkulares Thema. […] Ich stimme dafür, weil die Ehe ein Bild Christi ist. […] Ich stimme dafür, weil Gott das so konstruiert hat.
Ein ganz besonders kreativer Kopf hat auf sein Schild nur einen Pfeil zu seiner Freundin gemacht und geschrieben, dass er deshalb Homo-Rechte ablehnt.
Wer sich noch mehr aufregen will, sollte die Begründung des republikanischen Abgeordnete David Johnson aus Maine lesen. Sein schwuler Bruder ist im April diesen Jahres an Krebs gestorben und hat einen Partner hinterlassen, mit dem er ein Vierteljahrhundert lang sein Leben geteilt hat. Doch David Johnson will die Beziehung auch nach dem Tod seines Bruders nicht anerkennen, wie er auf der Internetseite der Homo-Gegner in Maine kundtat:
Ich vermisse meinen Bruder und bin noch mit seinem Partner in Kontakt, weil ich beide liebe und viele weiter schwule Paare kenne und auch sie liebe. Tatsache bleibt aber, dass Gott die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau ansieht und wir kein Recht habe, die Ehe neu zu definieren. Es hat eine Weile gedauert, aber ich habe endlich herausgefunden, dass Gottes Plan in allen Lebensumständen besser ist als der Plan der Menschen. Er hat die Ehe aus einem bestimmten Grund erschaffen. Zahlreiche Studien bestätigen, dass Kinder besser dastehen, wenn sie von Vater und Mutter erzogen werden
Der letzte Satz ist übrigens eine glatte Lüge (siehe hier oder hier), zu den Sätzen davor muss man nicht viel sagen. Bleibt zu hoffen, dass die Bevölkerung in der unseligen Volksabstimmung diesmal mehr Weisheit zeigt als noch 2009. Damals lehnten in Maine 53 Prozent die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben ab. (dk)
Und was diese Facebookfratzen angeht: mit dieser Aktion haben sie sich den nächsten Shitstorm ganz von selbst eingehandelt!