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Barack Obama bleibt vier weitere Jahre im Amt – nicht die einzige schöne Entscheidung der Wahlnacht aus Homo-Sicht

Bei der 57. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika haben sich die Amerikaner am Dienstag erneut für den homofreundlichen Amtsinhaber Barack Obama ausgesprochen, sein republikanischer Konkurrent Mitt Romney, ein Gegner von Homo-Rechten, konnte sich in den Swing States nicht durchsetzen, auch wenn noch nicht alle ausgezählt sind. Zudem standen weitere Entscheidungen an (s. Vorbericht), darunter Referenden zur Homo-Ehe in vier Staaten. Aktuell über die US-Wahlen berichten für queer.de Dennis Klein und Norbert Blech.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Der erste Präsident, der die Ehe-Öffnung befürwortet, ist wiedergewählt worden
  • Volksentscheide zur Ehe-Öffnung waren nach dutzenden Niederlagen erstmals erfolgreich: In Maine und Maryland gibt es bereits eine Mehrheit, in Washington ist sie wahrscheinlich
  • In Minnesota ist das Referendum konservativer Homogegner, in der Regionalverfassung die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau zu definieren, gescheitert
  • Mit Tammy Baldwin zieht erstmals ein offen homo­sexueller Politiker in den US-Senat ein
  • Im Repräsentantenhaus sind künftig sechs der 435 Abgeordneten offen schwul oder lesbisch – mehr als je zuvor
  • Die Demokraten behalten die Mehrheit im Senat, die Republikaner die Mehrheit im Repräsentantenhaus


Live-Ticker (abgeschlossen, chronologisch)

08.11., 21:31h

Nachträge:

- Transgender-Kandidat zieht ins Repräsentantenhaus von New Hampshire

- Auch für heterosexuelle Unterstützer der Bewegung war der Dienstag ein Freudentag. Von 180 Politikern, die der Victory Fund zur Wahl empfohlen hat, siegten 120.

- In Washington sind nun 57 Prozent der Stimmen zum Referendum über die Ehe-Öffnung ausgezählt. 52 Prozent sind dafür, 48 Prozent dagegen.

- Der Sheriff von Arizona, der vor wenigen Monaten von seinem mexikanischen Lover geoutet wurde, ist wiedergewählt worden.

Und dann war da noch der Moment in der Wahlnacht, als die Mitarbeiter und Ehrenamtler der Kampagne gegen das Verbot der Homo-Ehe nicht mehr mit einem schnellen Ergebnis rechneten und Kampagnenmanager Richard Carlbom nur noch ein Schlusswort halten wollte (ggf. zu 2:55 springen):

07.11., 22:55h

Wir haben nun nach 24 Stunden das Gefühl, alles vermeldet zu haben, was es zu vermelden gibt. Sollte es in der Nacht noch wichtige Nachträge geben, werden wir diese morgen an dieser Stelle zusammenfassen. Ansonsten wollen wir uns hiermit - nicht völlig unparteiisch - verabschieden. Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

22:52h

Die "National Organization for Marriage" schreibt, der Kampf für die traditionelle Ehe sei nicht verloren, wie manche Medien nun vermeldeten. Vielmehr hätten die Befürworter der Homo-Ehe mehr Geld und das Establishment auf ihrer Seite gehabt, die meisten Amerikaner seien aber noch immer gegen die Homo-Ehe. Man werde weiter kämpfen.

Die "Obama-Wählerschaft hat die Ehe besiegt", schreibt hingegen NOM-Vorzeigefrau Maggie Gallagher in einer Wahl-Analyse. "Letzte Nacht war wirklich eine große Niederlage, dem kann man keinen anderen Spin aufsetzen."

22:40h

Nicht ganz so erfreut über die Ehe-Öffnung ist Richard Malone, der katholische Bischof von Portland im US-Bundesstaat Maryland. Er sieht darin aber gnädigerweise den (unzulässigen) Versuch, Personen zu helfen, die mit dem Problem gleichgeschlechtlicher Anziehung zu kämpfen haben.

I am deeply disappointed that a majority of Maine voters have redefined marriage from what we have understood it to be for millennia by civilizations and religions around the world. I trust that those who voted for such a radical change did so out of concern for our brothers and sisters who struggle with same-sex attraction. Respect and acceptance of all people regardless of sexual orientation is not a point of controversy. It is a teaching of the Church, but so is the authentic meaning and definition of marriage. That is why the Catholic Church will continue its commitment to work for the basic human rights to which all people are entitled, while remaining devoted to preserving and strengthening the precious gift of marriage.

22:35h

Nur einige Twitter-Reaktionen der letzten 24 Stunden:

What an amazing night. Congratulations @BarackObama! I'm proud of our country.
@TheEllenShow

President @BarackObama makes me feel very grateful and proud to be an American. Four more years of moving Forward. God bless America.
@ChazBono

And to @TammyBaldwinWI for being elected the first openly gay senator in the HISTORY of The United States. #inspiring #brave #courageous
@ladygaga

going to sleep inspired fulfilled and called to action. so proud. so grateful. nowhere i would rather be. hope renewed. faith restored. 5am.
@ZacharyQuinto

Wins 4 marriage equality in Maine, Maryland, Minnesota and Washington! EQUALITY prevails! #NOH8Worldwide
@ricky_martin

Washington State is the 3rd state to win #marriageequality! My heart is full of joy! #progress
@jessetyler

All ages, genders, ethnicities, and orientations dancing badly TOGETHER on TV! THATS America! Wouldn't see that 50 years ago. #USAProgress
@chriscolfer

Dustin Lance Black
It's tough to type this through the tears of joy. IT'S OFFICIAL. Maine is the 1st state in history to vote in...
@DLanceBlack

Thank God, America got it right.
@theseanhayes

22:25h

Wie sieht es bei den Gegnern der Gleichstellung aus?

Der homophobe Tea-Party-Kandidat Allen West ("Es gibt keine Diskriminierung von LGBT") ist aus dem Kongress geflogen - vielleicht. Der Abgeordnete aus Florida erzielte rund 2.500 Stimmen weniger als sein Gegenkandidat und verlangt nun einen Recount.

Bereits zum fünften Mal in den Kongress wurde die Republikanerin Virginia Foxx gewählt. Sie machte vor einigen Jahren landesweit Schlagzeilen, als sie in der Debatte um ein Hassverbrechengesetz, dem sogenannten Matthew Shepard Act, behauptete, der titelgebende Mord sei nur ein Raub gewesen. Das Hassverbrechen an dem Studenten hatte selbst die meisten homophoben Amerikaner erschüttert.

Der homophobe Republikaner Josh Mandel hat den erwünschten Sitz für Ohio im US-Senat nicht erreicht. Teile seiner Familie hatten am Dienstag eine Zeitungsanzeige geschaltet, um seine Homophobie zu kritisieren (s. gestrigen Eintrag von 23.56 Uhr).

Die 80.000-Einwohnerstadt Troy in Michigan ist um eine homophobe Bürgermeisterin ärmer: Janice Daniels hatte etwa auf Facebook verbreitet, ihre "I love New York"-Tasche wegzuwerfen, da Schwule dort nun heiraten können. In einer Radio-Sendung hatte sie erklärt, sie würde einer Gruppe von Homosexuellen wie einer Gruppe von Rauchern begegnen: Mit einem Arzt. Die Frau hatte darauf ihren Job verloren und gestern einen Absetzungsantrag.

22:04h

Das Bild des Tages hatten wir heute schon vergeben, dabei fasst das folgende noch eher die US-Wahlnacht zusammen als das Bild von Barack und Michelle Obama:



Keesha Patterson nutzte die Wahlparty im Hauptquartier des Obama-Lagers, um ihrer Partnerin Keesha Patterson ein Heiratsangebot zu machen. Sie nahm an. Beide Frauen stammen aus Maryland. Weiteres Bild.

21:45h

Die Kampagne "Washington for marriage" hat sich soeben zum Sieger der Abstimmung erklärt: Demnach hätten die Wähler in dem Westküstenstaat das bereits beschlossene und unterzeichnete Gesetz zur Eheöffnung bestätigt. "Wir haben die Zahlen in allen möglichen Varianten interpretiert, und wir können nun mit Sicherheit sagen, dass wir gewonnen haben", sagte Kampagnen-Manager Zach Silk-

Die offizielle Auszählung liegt noch immer bei 51 Prozent der Stimmen und wird von den Medien bislang nicht als entschieden erklärt.

21:04h

Weitere Ergebnisse von LGBT-Kandidaten:

Die Demokraten Stephen Skinner (West Virginia), Joshua Boschee (North Dakota) und Justin Chenette (Maine, Bild rechts) sind die ersten offen schwulen Abgeordneten in den Repräsentantenhäusern ihres jeweiligen Bundesstaates, Chenette ist mit 21 Jahren zudem der jüngste schwule Gesetzgeber in den USA.

In Florida wurde der offen schwule Kandidat Joe Saunders ins Parlament gewählt, er trifft dort auf David Richardson. In Ohio zieht der offen schwule Republikaner Tim Brown ins House of Representatives. Ihren Sitz verloren haben die Demokraten Marie Mayor und Andrew Staton, beide aus Delaware.

In Colorado wurde der offen schwule Patrick Steadman in den Senat des Staates gewählt, sein Parteikollege Mark Ferrandino konnte seinen Sitz im House verteidigen. Er ist dort Minority Leader.

In Oregon ist die bisexuelle Politikerin Kate Brown als Oregon Secretary of State bestätigt worden, eine Art Vize-Gouverneur. Die Demokratin ist mit einem Mann verheiratet und hat zwei Stiefkinder.

20:50h

Auch in San Francisco feierten Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender gestern die Wiederwahl von Obama.

USA: Homo-Gegner in Aktion

Studenten in den USA erklären auf Facebook, warum sie Homo-Paaren keine Rechte geben wollen – meist ist Gott im Spiel.
#1 erererEhemaliges Profil
  • 06.11.2012, 23:05h
  • Ich erinnere mich noch sehr gut an den 2. November 2004, als Bush haushoch gewann und die Homo-Ehe in allen 13 Bundesstaaten, in denen die Volksentscheidungen damals fanden, auch haushoch verlor. Deshalb ist fur mich diese Nacht auch so etwas wie eine sehr verspatete, aber trotzdem schone Revanche.
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#2 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 06.11.2012, 23:41h
  • Meine Prognose hat sich bewahrheitet: Homoehe in Maine, Maryland und Washington! Hoffentlich kippt in Minnesota noch das Ergebnis zugunsten derer, die sich gegen ein Homoeheverbot in der Verfassung aussprechen! Das wäre ein ganz großer Erfolg und eine Klatsche für sämtliche Gegner der Homorechte!
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  • Anm. d. Red.: Schatzi, oben im Text steht "letzte Umfragen vor der Wahl". Das ist noch nicht das Ergebnis,
#3 FOX-NewsAnonym
#4 lucdfProfil
  • 07.11.2012, 00:02hköln
  • Obama:
    Yes, we can but I won't!

    Romney:
    I beg your pardon? What is it all about? God bless Amerika!
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#5 JongAnonym
#6 efdepeAnonym
  • 07.11.2012, 00:52h
  • US-Botschafter in Berlin ergreift Partei für Obama

    Als der Botschafter in seiner Begrüßung im Lichthof sagt 'In Deutschland sind 90 Prozent für Obama' brandet kurz Jubel auf. Der Neutralität halber haben die Veranstalter Ansteck-Buttons beider Kandidaten auf den Tischen ausgelegt, zwischen Sektgläsern und rot-weiß-blauen Fähnchen. Die von Obama sind alle weg. Die von Romney sind noch alle da. Vielleicht gehen sie noch weg, wenn mehr FDP-Politiker kommen.
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#7 Timm JohannesAnonym
  • 07.11.2012, 01:14h
  • Okay erste Ergebnisse:

    Vermont an Obama.
    Kentucky und Indiana an Romney.

    Der Rest (Virginia, Georgia und South Carolina) ist "to close".

    E dauert also noch viel, viel länger, das ist jetzt schon gewiss... (1.13 Uhr)
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#8 Timm JohannesAnonym
  • 07.11.2012, 02:17h
  • Antwort auf #7 von Timm Johannes
  • So jetzt nochmal um 2.14

    Vermont, Maine, Connecticut, Rhode Island, Massachusetts, Illinois und Maryland an Obama.

    Kentucky, Indiana, South Carolina, Oklahoma, WestVirginia an Romney.

    Der Rest ist "to close", insbesondere Virginia und Pennsylvania immer noch nicht ausgezählt.
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#9 Timm JohannesAnonym
  • 07.11.2012, 03:56h
  • So alles noch knapp in den Swing States:

    Wenigstens hat Obama Pennsylvania mittlerweile gewonnen.

    An Obama: Maine, Vermont, Massachusetts, Connecticut, Rhode Island, New York, Pennsylvania, Delaware, Washington D.C., Maryland, Illinois und Michigan.

    An Romney: South Carolina, Georgia, Alabama, Louisiana, Texas, Tennesee, Kentucky, Indiana, North Dakota, South Dakota, Nebraska, Kansas, Arkansas, Oklahoma und Wyoming.

    (3.55 Uhr)
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#10 Timm JohannesAnonym
  • 07.11.2012, 04:37h
  • So als Battlestates New Hampshire und Wisconsin gehen an Obama.
    Und auch New Mexiko geht an Obama.

    Missisippi dafür wie erwartet an Romney ebenso Montana und Utah.

    Offen immer noch Ohio, Florida, North Carolina, Minnesota und Virginia.

    (4.36 Uhr)
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