Im Seattle marschieren Starbucks-Angestellte beim CSD mit (Bild: RyanWelshPhotography.com / flickr / by 2.0)
Die homofeindliche National Organization for Marriage (NOM) hat als Feindbild für ihre Niederlage in Volksententscheiden den Kaffeeröster Starbucks ausgemacht – und will nun im Nahen Osten gegen die Kette kämpfen.
Die christlich-fundamentalistische Lobbygruppe will erreichen, dass der Kaffeeröster für seine Unterstützung der Ehe-Öffnung "einen hohen Preis zahlt", zitiert der linksliberale "American Independent" aus einem internen Konferenzgespräch der NOM. Mit der Aktion wolle die Gruppe "die Welle der Firmensponsorings für die Ehe-Öffnung" stoppen. Starbucks hat sich wie andere im Bundesstaat Washington ansässige Firmen wie Amazon, Google und T-Mobile USA für die Gleichstellung im Eherecht ausgesprochen und die Homo-Aktivisten auch finanziell unterstützt (queer.de berichtete).
NOM-Chef Brian Brown will diese Gesellschaften nun in homophoben Ländern "outen", um ihnen einen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen: "Zum Beispiel in Katar, im Nahen Osten, haben wir damit angefangen", wird Brown zitiert. "Dort sind Länder, die mit der gleichgeschlechtlichen Ehe nichts anfangen können. Und dorthin will Starbucks expandieren, ebenso wie nach Indien."
Aktion "Dump Starbucks"
Bereits vor knapp einem Jahr hat die NOM mit der Aktion "Dump Starbucks" (Schmeiß Starbucks in die Tonne) begonnen. Auf der Website der Kampagne heißt es: "In vielen Ländern der Welt, in denen Starbucks Geschäfte betreibt, ist das Konzept der 'Homo-Ehe' fremd und extrem anstößig gegenüber kulturellen, moralischen und religiösen Werten."
Die National Organization for Marriage wurde 2007 gegründet und setzt sich mit einem Millionbudget und christlicher Rhetorik ausschließlich gegen die Gleichstellung von Schwulen und Lesben ein. Insbesondere die zur katholischen Kirche gehörende Laien-Organisation "Knights of Columbus" finanziert die Non-Profit-Organisation, die eine große Rolle in der Kampagne für "Proposition 8" spielte. Dieser Volksentscheid in Kalifornien machte 2008 erstmals die bereits erfolgte Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht wieder rückgängig (queer.de berichtete). (dk)