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Vorwurf der Blasphemie bei "Corpus Christi"
Athen geht gegen schwules Theaterstück vor
- 19. November 2012 2 Min.

Orthodoxe und rechtsextreme Aktivisten haben gegen das amerikanische Theaterstück "Corpus Christi" in Athen protestiert
In Athen kann das Theaterstück "Corpus Christi" nicht aufgeführt werden, stattdessen werden Schauspieler und Produzenten wegen Blasphemie angeklagt – ihnen droht eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren.
Das 1997 vom Amerikaner Terrence McNally verfasste Stück handelt von Jesus und seinen Aposteln, die Geschichte ist aber ins Texas der 50er Jahre verlegt worden und zeigt die Hauptfiguren als schwule Männer. Das Stück war bereits Anfang des Monats nach Protesten von orthodoxen Priestern und der rechtsextremistischen Partei "Goldene Morgendämmerung" abgesagt worden. Dabei kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, hat nun die Staatsanwaltschaft formal Ermittlungen gegen mehrere Beteiligte aufgenommen. Unter anderem hatte Bischof Seraphim von Piräus Anzeige erstattet. Seraphim hatte 2010 weltweit für Empörung gesorgt, als er "zionistische Juden" für die griechische Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht hatte. Er erklärte nun, "Corpus Christi" beleidige orthodoxe Christen und sei "boshafte Blasphemie".
Der Regisseur von "Corpus Christi" in Athen, der albanischstämmige Laertis Vasiliou, zeigte sich über die Anklage entrüstet. Statt nach Steuerhinterziehern zu fahnden, die das Volk ruinierten, würde nun die Kunstfreiheit eingeschränkt: "Viele Menschen rauben das Land aus und müssen nicht ins Gefängnis, aber die Staatsanwaltschaft geht gegen Kunst vor", so Vasilou. Anklagen wegen Blasphemie sind in Griechenland sehr selten.
Das Stück "Corpus Christi" hat bereits bei der Aufführung in mehreren Ländern zu Protesten geführt. Bislang wurde jedoch noch niemand wegen des Stücks von einem Gericht verurteilt.
Als das Stück 1998 in New York City uraufgeführt wurde, erhielt der Autor Todesdrohungen und musste von Polizeibeamten geschützt werden. In Deutschland protestierten bei Aufführungen unter anderem Aktivisten der Partei bibeltreuer Christen für ein Verbot des Stückes. (dk)















Wir müssen sparen, damit die weiterhin mit 55 in Rente gehen können.
Und dann missachten die auch noch Rede- und Kunstfreiheit...