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- 30. November 2012 2 Min.

Medikamente haben immer Nebenwirkungen. Aber können sie einen Heterosexuellen zu einem Süchtigem nach schwulen Sex machen? (Bild: Sam_catch / flickr / by-nd 2.0)
Das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline muss einem französichen Mann fast 200.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Ein Berufungsgericht entschied am Mittwoch, dass der heute 52-jährige Didier Jambart durch ein Medikament des Konzerns gegen Parkinson zahlreiche unangekündigte Nebenwirkungen erlitt.
Der heterosexelle Familienvater aus Nantes berichtete, er sei durch das Medikament zu einem Süchtigen nach schwulen Sex geworden, der sich auch im Internet als Exhibitionist betätigte. Zudem verkaufte er die Spielsachen seiner Kinder und beklaute seine Freunde, weil er süchtig nach Internet-Wetten wurde.
Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt, zumal es weitere Einnehmer des Medikamentes geben soll, die über ähnliche Leiden klagen. Bereits die erste Instanz hatte Jambart ein Schmerzensgeld von 117.000 Euro zugesprochen, das Berufungsgericht erhöhte die Strafe nun auf rund 197,470 Euro. GSK hätte ausführlich auf mögliche Nebenwirkungen des Medikaments hinweisen müssen, rügt das Gericht. Der Konzern tut dies aber erst seit 2006.
Weitere Fälle von plötzlicher Sucht bekannt

Nach dem Urteil brach der Kläger in Tränen aus
Der Anwalt von GSK sagte dem Gericht, er habe Zweifel an der Darstellung von Jambart. Das Gericht folgte aber den Ausführungen des ehemaligen Bankangestellten und Stadtrats, es gebe dafür "seriöse, präzise und bestätigte" Beweise.
Jambert, der Requip seit 2003 nahm, brach nach dem Urteil in Tränen aus. Während das Medikament durchaus seine eigentliche Krankheit heilte, waren die Nebenwirkungen belastend. Er entwickelte auch eine Vorliebe für Crossdressing und wurde bei einem Sex-Abenteuer vergewaltigt.
In Großbritannien hatten zuvor einige Requip-Patienten zumindest von plötzlicher Spielsucht berichtet. Die amerikanischen National Institutes of Health warnen, dass Medikamente wie Requip zu unerwarteten Süchten führen können, darunter Spielsucht. (cw)













Von solchen Gerichtsentscheiden liest man sonst nur aus den Vereinigten verrückten Staaten.
Aber selbst wenn ein europäisches Gericht so entscheidet habe ich immer noch erhebliche Zweifel.
Vor allem bewegt mich die Frage, wie andersrum entschieden worden wäre. Ein Schwuler nimmt ne Pille und wird plötzlich süchtig nach Sex mit Frauen...Hätte er dafür auch "Schmerzensgeld und Schadenersatz" bekommen?
Zum Gluck nur ein schrecklicher Gedanke. Ansonsten würde gnadenlos versucht uns mit dieser Pille "auf den rechten Weg" zu bringen. Auch heute noch.