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  • 26. Dezember 2012 21 2 Min.

Ilse Junkermann ist die evangelische Bischöfin für Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Bild: EKM

Die Bischöfin der Mitteldeutsche Kirche hat sich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa für ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen.

Ilse Junkermann sagte, eine solche Adoptionsmöglichkeit sei aus ihrer Sicht "nicht ausgeschlossen", "wenn die vergleichbaren Voraussetzungen gegeben sind".

Relevant sei, "ob eine Partnerschaft geprägt ist von Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Vertrauen", so die 55-Jährige. "Wichtig ist die Perspektive für die Kinder, dass sie angemessen aufwachsen, sich entwickeln und bilden können." Zugleich bezeichnete sie Lebenspartnerschaften als "mit der Ehe vergleichbar, aber nicht gleich", da sie von unterschiedlichen Geschlechtern geprägt sei. "Aber das schließt nicht aus, dass es gleich behandelt werden kann", so Junkermann.

Sie selbst kenne gleichgeschlechtliche Paare, die Kinder aus einer früheren Ehe aufzögen – die Bischöfin ist selbst in zweiter Ehe verheiratet und hat einen Sohn aus der früheren Beziehung. Zugleich erinnerte Junkermann an eine Adoption in der TV-Serie "Lindenstraße": "Das ist ja auch ein Indikator dafür, was gesellschaftlich ins Gespräch zu bringen ist."

Eine Frage der Bibelauslegung

Die Synode der Mitteldeutschen Kirche, die in Thüringen und Sachsen-Anhalt aktiv ist, hatte Ende November beschlossen, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen (queer.de berichtete). Dass der Beschluss auf Ablehnung traf, kommentierte die Bischöfin gegenüber der dpa so: "Für uns als Christen ist es keine moralische Frage im engeren Sinn oder wie modern sind wir, sondern es ist eine Frage der Schriftauslegung."

Die wenigen Aussagen zur Homosexualität in der Bibel seien eindeutig abwehrend und negativ. Damit sei aber "weniger die heutige, nicht verdeckte, nicht verfolgte, sondern offen gleichberechtigte Ausprägung" gemeint sondern "die unterdrückerischen, ausbeutenden, Kinder betreffenden Formen" – so die indirekte Zitierung der dpa. (nb)

-w-

#1 FelixAnonym
  • 26.12.2012, 14:46h
  • Und das schöne ist: sie muss das nicht mal nur glauben und mit ihrer Meinung begründen. Sondern sie kann es sogar WISSEN, denn es ist wissenschaftlich belegt, dass Kinder bei schwulen oder lesbischen Paaren genauso gut aufwachsen wie bei Heteros.

    Und das sogar in ganz vielen, voneinander unabhängigen, Studien.
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#2 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 26.12.2012, 16:05h
  • Es ist eine Schande, daß die Katholische Kirche bei diesem Thema nicht genauso positiv denkt wie die Frau Bischöfin und deshalb freue ich mich, daß sich Frau Junkermann für das Adoptionsrecht für die LGBT-Community ausspricht.
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#3 ggsastAnonym
  • 26.12.2012, 16:19h
  • Es ist eines der wenigen Alleinstellungsmerkmale der kath. Kirche, dass sie Schwule massiv herabwürdigt (ähnlich der CDU). Ich glaube, eher gefriert die Hölle, als sich das ändert.
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