https://queer.de/?18192
dpa-Interview
Evangelische Bischöfin für Adoptionsrecht für Homo-Paare
- 26. Dezember 2012 2 Min.

Ilse Junkermann ist die evangelische Bischöfin für Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Bild: EKM
Die Bischöfin der Mitteldeutsche Kirche hat sich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa für ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen.
Ilse Junkermann sagte, eine solche Adoptionsmöglichkeit sei aus ihrer Sicht "nicht ausgeschlossen", "wenn die vergleichbaren Voraussetzungen gegeben sind".
Relevant sei, "ob eine Partnerschaft geprägt ist von Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Vertrauen", so die 55-Jährige. "Wichtig ist die Perspektive für die Kinder, dass sie angemessen aufwachsen, sich entwickeln und bilden können." Zugleich bezeichnete sie Lebenspartnerschaften als "mit der Ehe vergleichbar, aber nicht gleich", da sie von unterschiedlichen Geschlechtern geprägt sei. "Aber das schließt nicht aus, dass es gleich behandelt werden kann", so Junkermann.
Sie selbst kenne gleichgeschlechtliche Paare, die Kinder aus einer früheren Ehe aufzögen – die Bischöfin ist selbst in zweiter Ehe verheiratet und hat einen Sohn aus der früheren Beziehung. Zugleich erinnerte Junkermann an eine Adoption in der TV-Serie "Lindenstraße": "Das ist ja auch ein Indikator dafür, was gesellschaftlich ins Gespräch zu bringen ist."
Eine Frage der Bibelauslegung
Die Synode der Mitteldeutschen Kirche, die in Thüringen und Sachsen-Anhalt aktiv ist, hatte Ende November beschlossen, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen (queer.de berichtete). Dass der Beschluss auf Ablehnung traf, kommentierte die Bischöfin gegenüber der dpa so: "Für uns als Christen ist es keine moralische Frage im engeren Sinn oder wie modern sind wir, sondern es ist eine Frage der Schriftauslegung."
Die wenigen Aussagen zur Homosexualität in der Bibel seien eindeutig abwehrend und negativ. Damit sei aber "weniger die heutige, nicht verdeckte, nicht verfolgte, sondern offen gleichberechtigte Ausprägung" gemeint sondern "die unterdrückerischen, ausbeutenden, Kinder betreffenden Formen" – so die indirekte Zitierung der dpa. (nb)















Und das sogar in ganz vielen, voneinander unabhängigen, Studien.