Soziologieprofessor Mark Regnerus gilt als größer Homo-Gegner unter US-Forschern.
Bild: University of Texas
Ein konservativer Soziologieprofessor aus Texas behauptet, dass der Porno-Konsum rechtschaffene heterosexuelle Männer dazu verleite, sich für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben auszusprechen.
Mark Regnerus von der University of Texas in Austin erklärte, dass Pornografie-Fans "das Konzept" ablehnten, dass Menschen beim Geschlechtsverkehr ausschließlich einen einzigen verschiedengeschlechtlichen Partner haben sollten. Stattdessen stärkten Pornos die Idee, dass "Menschen ihren Körper ohne negativen Folgen mit mehreren teilen können". Das hat Regnerus auf der Website der konservativen Gruppe Witherspoon Institute erklärt. Durch die meist heterosexuellen Vollerotik-Produktionen würden mehr Männer die "traditionelle" Ehe ablehnen und die Homo-Ehe unterstützen.
Grund für die "Neuorientierung" der Männer: Die "bildhafte Darstellung" von Sex führe die Männer weg von der eigentlichen Bestimmung des Geschlechtsverkehrs als "babymachende Aktivität".
Der Wissenschaftler bezieht sich dabei auf Daten aus seiner eigenen "New Family Structures"-Studie, die von Homo-Gegnern finanziert wurde. Seine Zahlen besagten, dass sich "54 Prozent der Männern, die pornografisches Material 'jeden Tag oder fast jeden Tag nutzen', sehr stark für die schwule und lesbische Ehe aussprechen. Bei Männern, die Pornos weniger als einmal pro Monat konsumieren, sind es nur 13 Prozent".
Außerdem unterstützten Porno-Fans die Aussage, dass Schwule und Lesben genauso gut Kinder erziehen könnten. "Je mehr Pornografie sie konsumieren, desto höher ist die Unterstützung", so der gläubige Professor. Allerdings erklärt er nicht, warum die Unterstützung für die Ehe-Öffnung unter Frauen weit größer ist als unter Männern – und Frauen weniger pornografische Werke ansehen.
Ein Professor auf einem Kreuzzug
Regnerus hat bereits mehrfach mit Studien gewarnt, dass die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben negative Auswirkungen auf die Gesellschaft habe. Mitte 2012 hat er behauptet, dass Kinder in Regenbogenfamilien gegenüber Kindern aus "traditionellen" Familien generell benachteiligt seien (queer.de berichtete).
Der amerikanische Psychologenverband und Homo-Gruppen kritisierten daraufhin die fragwürdige Methodik der Studie und bemängelten, dass sie allein von Organisationen finanziert worden sei, die Homosexuelle aus religiösen Gründen Rechte vorenthalten wollen. Die University of Texas stellte sich nach Kritik aber hinter den Professor: Die Hochschule erklärte wenige Monate nach Veröffentlichung der Studie, dass Regnerus "keine Ansätze eines wissenschaftlichen Fehlverhaltens" nachgewiesen werden könnten (queer.de berichtete).
Bisher sind praktisch alle groß angelegten Studien in mehreren Ländern zum Ergebnis gekommen, dass Schwule und Lesben nicht automatisch schlechtere Eltern als Heterosexuelle sind. Eine Untersuchung der Universität von Los Angeles behauptet sogar, dass Eltern aus Regenbogenfamilien engagierter seien (queer.de berichtete). 2008 hieß es auch in einer Studie des deutschen Bundesjustizministeriums, dass die Vorurteile gegen Homo-Paare in dieser Frage unbegründet seien (queer.de berichtete). (dk)
Egal, was der Fall ist:
seine Aussagen sind lächerlich und durch nichts zu belegen.
Er will wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
er stänkert gegen Schwule und Lesben genauso wie gegen Pornos.