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Anglikanische Staatskirche
England: Streit um Keuschheitsgebot für schwule Bischöfe
- 07. Januar 2013 3 Min.

Schwule dürfen bald Bischöfe werden, wenn sie auf Sex verzichten - für heterosexuelle Männer gilt diese Einschränkung nicht (Bild aus der Comedyserie "The Vicar of Dibley"; Frauen bleiben vom Bischofsamt ausgeschlossen) (Bild: BBC)
Schwule mit einem Lebenspartner dürfen in der anglikanischen Kirche in England fortan Bischof werden – allerdings nur, wenn sie ihr Sex-Leben einstellen.
Die "Church of England" hat am Freitag bekannt gegeben, dass offen schwul lebende Männer Führungspositionen in der Kirche übernehmen dürfen, auch wenn sie mit ihrem Partner zusammenleben: "Wir haben beschlossen, dass auch Geistliche in eingetragenen Lebenspartnerschaften, die in Übereinstimmung mit den Lehren der Kirche zu menschlicher Sexualität leben, als Kandidaten für Bischofsämter in Frage kommen", erklärte Bischof Graham James in einer offiziellen Mitteilung. Diese Entscheidung betrifft nicht lesbische Theologinnen, da sie weiterhin vom Bischofsamt ausgeschlossen sein werden.
Kirchensprecher Arun Arora erklärte, dass die Staatskirche Homosexualität nicht als Sünde ansehe, allerdings das Ausleben dieser sexuellen Orientierung weiterhin ein Problem sei: "Die Kirche macht einen großen Unterschied zwischen sexueller Orientierung und Ausübung der Sexualität", sagte Aurora. Gott liebe Hetero- als auch Homosexuelle, daher könnten beide der Kirche dienen. "Aber Sex sollte nur innerhalb der Ehe praktiziert werden – egal, ob man heterosexuell oder schwul ist." Allerdings hat sich die Kirche auch ausdrücklich gegen die von der Regierung geplante Öffnung der Ehe ausgesprochen (queer.de berichtete).
Noch 2010 hatte die Church of England den verpartnerten (und keuschen) Dekan Jeffrey John für einen Bischofsposten abgelehnt (queer.de berichtete).
Die weltweit 80 Millionen Mitglieder zählende anglikanische Gemeinschaft ist in der Frage der Homosexualität (und von Frauen-Rechten) tief gespalten. Besonders liberal sind die US-Anglikaner, die keine Probleme mit Frauen und (sexuell aktiven) Homosexuellen im Bischofsamt haben. Auf der anderen Seite stehen insbesondere afrikanische Anglikaner, die Homosexualität als Sünde und als Straftat betrachten.
"Weltliche Sorge des Westens"
Konservative Anglikaner haben bereits heftig gegen die Entscheidung der Church of England protestiert. So erklärte der Chef der einflussreichen Lobbygruppe "Fellowship of Confessing Anglicans", der kenianische Erzbischof Eliud Wabukala, dass die englische Kirche die Glaubensbekenntnisse "mit weltlichen Sorgen des Westens" verwässere.
Homo-Aktivisten begrüßten den Schritt vorsichtig, erklärten aber auch, dass sich die Kirche mit ihrer Konzentration auf schwulen Sex lächerlich mache: "Ich bin sicher, dass zölibatär lebende schwule Männer ganz aufgeregt die neue Berufsmöglichkeit begrüßen werden, aber sie werden sich wohl fragen, wie die Kirche das kontrollieren will", sagte Ruth Hunt, Sprecherin der schwul-lesbische Gruppe Stonewall.
Die anglikanische Kirche stand bereits 2003 vor einer Zerreißprobe, als die US-Kirche den schwulen Theologen Gene Robinson zum Bischof wählte. Robinson ist erst am Samstag in den Ruhestand gegangen (queer.de berichtete). Die Wahl wurde von der "Church of England" verurteilt. Die nigerianischen Anglikaner bezeichneten die US-Kirche daraufhin als "Krebsgeschwür", mehrere Kirchengemeinden erklärten ihren Austritt. Allerdings ist die angedrohte Kirchenspaltung bislang ausgeblieben. (dk)















ein schmankerl für homophile asexuelle:
für schwule kirchenoffiziere wird don't ask, don't tell abgeschaft, wenn sie sexuell enthaltsam sind.
gibt es ein onanieverbot?