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- 07. Januar 2013 2 Min.

Bildungsminister Vincent Peillon verlangt in einem Brief an katholische Schulen, dass sich die Kirche aus der Politik heraushält (Bild: jyc1 / flickr / by 2.0)
In Frankreich spitzt sich der Streit um die Ehe-Öffnung zu: Katholische Schulen wollen im Unterricht Stimmung machen, der Ruf nach einem Volksentscheid wird lauter und sozialistischen Politikern wird sogar mit Mord gedroht.
Am Wochenende sorgte Bildungsminister Vincent Peillon für Aufregung, als er in einem offenen Brief katholische Schulen aufforderte, im Streit um die Ehe-Öffnung neutral zu bleiben. Peillon reagierte damit auf eine Ankündigung des Beauftragten der Katholiken für Schulen, das Thema im Unterricht behandeln zu wollen. Ungefähr ein Fünftel aller französischen Schüler besuchen eine katholische Schule, die zum größten Teil vom Staat finanziert wird. Homo-Aktivisten befürchten, dass die Katholiken die Schüler für Protestaktionen gegen die Homo-Ehe instrumentalisieren wollen, die am kommenden Wochenende geplant sind.
In Peillons Brief, der bereits von Präsident François Hollande gegen Kritik verteidigt wurde, heißt es: "Ich habe großen Respekt für das katholische Schulsystem. Aber die Institution hat einen Vertrag mit dem Staat und muss das Neutralitätsprinzip einhalten. Jeder hat das Recht auf freie Meinung", so Peillion. "Wir dürfen nie vergessen, dass wir es mit jungen Menschen zu tun haben und dass die Rate der versuchten Selbstmorde unter homosexuellen Teenagern fünf Mal höher ist".
Der Brief sorgte für Aufruhr in der katholischen Kirche und der konservativen Partei (UMP). So erklärte der frühere Wissenschaftsminister Laurent Wauquiez, es sei unglaublich, dass Peillon katholische Schulen für Selbstmorde verantwortlich mache: "Das ist politische Manipulation", so Wauquiez.
Deutliche Mehrheit für Referendum

(Bild: jmayrault / flickr / by 2.0)
Vor der geplanten Debatte über die Ehe-Öffnung in der Nationalversammlung am 27. Januar fordern immer mehr Oppositionspolitiker einen Volksentscheid über die Gleichbehandlung. Laut einer Umfrage des Magazins "Valeurs actuelles" sprechen sich 69 Prozent der Franzosen für ein Referendum in dieser Frage aus. Am meisten Unterstützung kommt von Anhängern der UMP und der rechtsradikalen Front National, aber auch die Hälfte der sozialistischen Anhänger will das Volk entscheiden lassen. Nach Umfragen sprechen sich zugleich rund zwei Drittel der Bevölkerung für die Ehe-Öffnung aus – wird nach der Gleichbehandlung im Adoptionsrecht gefragt, geht die Zustimmung aber auf 50 Prozent zurück.
In Frankreich gibt es inzwischen mehrere Berichte darüber, dass Anhänger der Ehe-Öffnung bedroht worden sind. Ein besonders extremer Fall wurde vor wenigen Tagen publik: Bei der sozialistischen Parteizentrale im südostfranzösischen Grenoble ist ein Brief eingegangen, in dem Ehe-Aktivisten mit der Ermordung gedroht wird. Dem Brief wurde eine Neun-Millimeter-Patrone beigelegt. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. (dk)















Das ist doch wieder die ganz übliche Verdrehung der Tatsachen, die diese faschistische Hasssekte bewusst betreibt.
Wir hier politisch manipulieren will, liegt doch eindeutig auf der Hand!
Die als Spiegel vorgehaltene Wahrheit vertragen sie nicht; ein halbwegs normal denkender Mensch würde angesichts der bedrückenden Beweislast in sich gehen und sich zu bessern versuchen, aber diese verblendeten selbstgerechten Verbrecher gehen buchstäblich über Leichen und reagieren wie gebissene Hunde, wenn man sie mit der verursachten Realität konfrontiert.
Ein großer Teil von Suiziden junger Menschen geht auf das Konto dieser Menschenverächter.
Es muss endlich echte Trennung von Staat und Kirche geben, besser noch letztere aus dem allgemeinen Blickwinkel verschwinden im Sinne einer ehrlichen Welt mit wirklich gleichen Rechten.