Sie kämpften um ihr Leben und wurden häufig verhaftet - der Film "How to survive a plague" erzählt von den jungen Aktivisten der Aids-Krise.
Der US-amerikanische Film "How to survive a plague" über die Aids-Krise ist neben vier weiteren Kandidaten für den diesjährigen Dokumentations-Oscar nominiert worden. Die 85. Verleihung der Filmpreise findet am 24. Februar in Los Angeles statt. Moderieren wird US-Komiker Seth MacFarlane ("Family Guy"), der am Donnerstag bereits die Nominierungen bekannt gab.
Die nominierte Dokumentation von David France zeichnet die Geschichte der Aids-Epidemie in Amerika anhand von Aktivisten nach, die gegen Bürokratie, Desinteresse und Homophobie ankämpften. Mit viel Archivmaterial begleitet er vor allem die Aktivisten von ACT-UP. Die fast zweistündige Doku, die in den USA im September 2012 in einige Kinos kam, erhielt gute Kritiken.
France, der auch als Journalist arbeitet, hatte 2007 bereits einen Preis von GLAAD für eine Reportage über schwule und lesbische Soldaten im Magazin GQ erhalten. Für eine ausführliche Reportage über den Selbstmord eines Jugendlichen im "Ladies' Home Journal" wurde er mit dem "Excellence in Mental Health Journalism Award" ausgezeichnet. Eine Pay-TV-Verfilmung seines Buches "Our Fathers" über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche wurde für einen Emmy nominiert und mit einem Preis der "Writers Guild of America" ausgezeichnet.
Zwölf Nominierungen für "Lincoln"
Auch nominiert wurde der schwule Schriftsteller und Drehbuchautor Tony Kushner ("Angels in America"), der das Script zu "Lincoln" lieferte. Der Film von Steven Spielberg, der Ende Januar in die deutschen Kinos kommt und von den letzten Monaten im Leben des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten erzählt, hat mit elf weiteren Nominierungen gute Aussichten bei der Verleihung.
Der Regisseuer Ang Lee, der den Oscar bereits mit "Brokeback Mountain" gewonnen hat, ist mit "Life of Pi" erneut nominiert – der Film elf Mal. Das Filmmusical "Les Misérables" und die Tragikomödie "Silver Linings" kommen auf acht Nominierungen – sie wurde von Bruce Cohen mit produziert. Der offen schwule Amerikaner hatte unter anderem auch "Milk" produziert.
Der Film "Liebe" des Österreichers Michael Haneke zählt mit fünf Nominierungen zu den Überraschungen. Bei der internationalen Koproduktion "The Gatekeeeper", nominiert als beste Doku, war für Deutschland der NDR beteiligt. (nb)
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
Oder über Sex im Alter.
Das spiegelt schön wider, welche Tabus wir noch haben.
Wie wärs mit dem aufständischen Schwulen im Iran, der zu Tode verurteilt wird.
Dann noch von einem iranischen Regisseur, dann können Spielberg und Konsorten einpacken.
Aber s o w e i t i s t d i e W e l t noch nicht.