Nick Hart (47) will Dich! Sein Nachfolger soll beim Leder-Ostertreffen in Berlin gewählt werden. (Bild: BLF e.V. / Montage queer)
Thronfolger werden sonst ja nicht vom Volk gewählt. Das Zepter bleibt in der Familie und wird zu passender Zeit weitergereicht. Gut dass es bei der Nachfolge des Mr. German Leather demokratischer zugeht. Das ist schließlich ein Heidenspaß fürs Ledervolk.
Von Christian Scheuß
Es wird knackig voll sein Ende März am Flughafen Tegel, wenn zusätzlich zu den üblichen Osterurlaubern auch noch die Leder- und Fetisch-Landsmannschaften mit ihrer schweren Garderobe landen. Bedanken können sich die Gäste ja beim Berlinversteher Wowi, dem Noch-Stadtfürsten. Dringend nötig hätte die Hauptstadt den neuen Airport, allein schon wegen des erhöhen Schwuppen-Verkehrsaufkommens, dass der Berliner Leder und Fetisch e.V. (BLF) mehrmals im Jahr auslöst.
Der BLF ist nämlich nicht nur "Heimat des Mr. German Leather", wie der Verein es selbst auf der Website verkündet. Er ist auch "Heimat" für die Posten des "Mr. Rubber Berlin" und des "Mr. Leather Berlin". Rubberboy Robby und Lederluder Tyrone haben aber noch Amtszeit bis zum Berliner CSD im Juni.
Erst einmal findet aber das größte Leder- und Fetisch-Treffen Europas vom 26. März bis 2. April in Berlin statt. Es ist zugleich der offizielle Event des europäischen Dachverbandes der Fetischclubs. Entsprechend groß ist der Verteiler, über den die European Confederation of Motorcycle Clubs (ECMC) zu dem von den Mitgliedern des Berlin Leder und Fetisch e. V. organisierten Treffen einlädt. "Wir erwarten zum langen Oster-Wochenende wieder tausende Leder-, Gummi-, Sportswear-, Skin- und Uniformliebhaber aus der ganzen Welt", freut sich Stefan Casper vom BLF-Vorstand.
Der alte König der Lederfreunde tanzt ein letztes Mal...
Der offizielle Aushang zum Kandidatenaufruf (Bild: BLF e.V.)
Die Liebhaber haben dann auch das Vergnügen, sich für denjenigen zu entscheiden, der Nick Hart, den momentanen Repräsentanten der deutschen Leder und Fetisch Szene, ablösen wird. Nick, der eigentlich Hans Leutwyler heißt und gebürtiger Schweizer ist, hatte mit seiner Bewerbung im vergangenen Jahr eine sehr persönliche Motivation verknüpft. Der 47-jährige ist verheiratet und hat zwei fast erwachsene Kinder.
Das Coming-out innerhalb der Familienstruktur war mit vielen Schmerzen verbunden, wie er dem Magazin "Box" mitteilte. "Mir ist es wichtig zu zeigen, dass der Mann selbst oft einen gewaltigen inneren Kampf hinter sich hat, bis er den Schritt der Öffnung einleitet- die Not ist schier unerträglich." Nick Hart stand also auch für die vielen Väter und deren Familien, die den Coming-out-Prozess bereits durchgestanden haben oder ihn noch durchfechten müssen.
Welche persönlichen Ziele man auch immer mit dem Titel haben mag, der offizielle Kandidatenaufruf für den "German Mister Leather 2013" ist jetzt raus. "Der BLF e.V. und die deutsche Leder- Fetisch Szene wollen dich", rief Stefan Casper am Freitag per Presseaussendung. Wer wie Nick Hart "von Leder immer schon fasziniert" war und einen Draht zur Szene hat, wer einen Wohnsitz in Deutschland und Zeit hat, im Laufe des Jahres zu diversen Veranstaltungen in der Republik zu reisen, der möge seine Bewerbung mit einem Foto per E-Mail an den Vorstand schicken.
Neben Ruhm und Ehre winken dem Gewinner Sachpreise und er hat die Chance, in der Thronhierarchie noch weiter nach oben zu klettern. Der German Mister Leather wird zu den Wahlen des "Mr. Leather Europe" und "International Mr. Leather" geschickt.
WAS SOLL DAS????
Ist das ein Artikel über das Ledertreffen oder eine persönliche Abrechnung von Herrn Scheuß (und queer.de im Allgemeinen) mit Klaus Wowereit???
Glaubt ihr wirklich, dass Eure Leser sowas Dummes lesen wollen?
Ihr wollt Geld für Eure Artikel einsammeln? Ja, ich habe tatsächlich eine Summe bereit gelegt, die nach jeden unqualifizierten Kommentar gegen Wowereit kleiner wird und bereits mehrfach wurde.
Mal sehen, wie viel am Jahresende noch übrig ist, denn irgendwie scheint hier ein komischer Kreuzzug stattzufinden.