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Nach 47 Jahren im Showgeschäft

Jodie Foster outet sich

  • 14. Januar 2013 10 2 Min.

Jodie Foster bedankt sich für die Auszeichnung (Bild: NBC)

Im Alter von 50 Jahren hat Jodie Foster erstmals in der Öffentlichkeit über ihre sexuelle Orientierung gesprochen – live vor vielen Millionen Fernsehzuschauern.

Bei der Verleihung der Golden Globes in Los Angeles erhielt Schauspielerin Jodie Foster am Sonntag den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk und sprach in ihrer Dankesrede offen über ihre Homosexualität, die bislang ein offenes Geheimnis in Hollywood war. Scherzhaft sagte sie: "Ich brauche ihre Unterstützung. Ich bin (lange Pause) Single". Daraufhin erklärte die Kalifornierin: "Ich habe mein Coming-out bereits vor tausend Jahren gehabt, in der Steinzeit. In diesen Tagen vertraute sich ein zerbrechliches junges Mädchen Freunden, der Familie, Kollegen und – sehr langsam – jedem an, der sie kannte". Die Rede verfolgten im Live-Fernsehen gut 15 Millionen US-Amerikaner.

Foster erklärte, sie wollte mit ihrer Zurückhaltung in der Vergangenheit ihre Privatsphäre schützen: "Wenn ihr für ein Leben hättet kämpfen müssen, das sich real und ehrlich und trotz aller Hindernisse normal anfühlt, dann würdet ihr die Privatsphäre vielleicht ebenfalls als das Wichtigste ansehen." In ihrer Rede bedankte sich Foster bei ihrer langjährigen Lebenspartnerin Cydney Bernard, von der sie sich vor kurzem getrennt hatte.

Bereits in den vergangenen Jahren hatten insbesondere Boulevardmedien über die sexuelle Orientierung der jetzt 50-Jährigen spekuliert. So feierten US-Medien bereits 2007 das angebliche Coming-out Fosters, als sie in einer Dankesrede "der wunderschönen Cydney" dankte (queer.de berichtete). Allerdings ging Foster danach auf diese Aussage öffentlich nicht weiter ein. Im selben Jahr brachte das US-Homomagazin "Out" einen kontroversen Artikel, in dem es bekannte schwule und lesbische Stars aufforderte, sich öffentlich zu ihrer Homosexualität zu bekennen, um für andere ein Vorbild zu sein. Auf der Titelseite wurde neben Foster auch der CNN-Moderator Anderson Cooper gezeigt. Cooper outetet sich bereits im Juli vergangenen Jahres (queer.de berichtete).

Youtube | Die Rede von Jodie Foster, die live im TV-Network NBC übertragen wurde

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Lob von Kollegen

Mehrere von Fosters Schauspielerkollegen begrüßten das offizielle Coming-out via Twitter. So erklärte Jesse Tyler Ferguson von der Sitcom "Modern Family": "Jodie Foster, du bis perfekt. Ich liebe dich!". Der britische Schauspieler Alan Cumming schrieb: "Ich wäre gerne dein Freund". Auch die frühere "first daughter" Chelsea Clinton, die nach Medienberichten wie ihre Eltern eine politische Karriere anstrebt, lobte Foster für ihre Courage.

Jodie Foster steht seit ihrem dritten Lebensjahr vor der Kamera. Als 13-Jährige erhielt sie für ihre Darstellung einer Prostituierten in "Taxi Driver" ihre erste Oscar-Nominierung, später konnte sie für ihre Rolle in "Angeklagt" und "Das Schweigen der Lämmer" den Academy Award zwei Mal gewinnen. Zuletzt war sie im Roman-Polanski-Film "Der Gott des Gemetzels" in den Kinos zu sehen. (dk)

#1 SebiAnonym
  • 14.01.2013, 13:11h
  • Das wurde aber auch Zeit!

    Mit Versteckspielen und Selbstverleugnung schadet man sich nur selbst. Solch ein Schmierentheater geht an niemandem spurlos vorbei.

    Aber schön, dass sie es wenigstens jetzt gemacht hat und sich jetzt endlich befreit hat. Besser spät als nie! Wobei natürlich auch gilt: je früher, desto besser, denn jeder zusätzliche Tag Versteckspiel ist ein Tag zu viel und schadet letztendlich nur der Person selbst.
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#2 sacinemaAnonym
  • 14.01.2013, 13:33h
  • Großartige Dankesrede. Jede/r nimmt sich die Zeit und die Worte, die sie braucht.

    Die Angaben sind leider falsch. Jodie Foster gewann zwar den BAFTA und den Donatello für Taxi Driver, ihren ersten Oscar aber erst 1989 für Angeklagt. 1992 folgte dann der 2. für Das Schweigen der Lämmer.
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#3 lionheartAnonym
  • 14.01.2013, 14:42h
  • Was mich interessieren würde, ist ob irgendjemand etwas über Mel Gibson weiß, der meines Wissens nach ultrakonservativ ist und sich in der Vergangenheit eher durch Homophobie, als durch Toleranz ausgezeichnet hat.
    Ich habe nämlich von einer Liberalisierung oder einem Linksruck seiner Person nichts mitbekommen.
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