Ronald Crump ist nach dem Vergleich nicht mehr Polizist, kann aber auf ein dickes finanzielles Polster zurückgreifen
Wegen seiner Homosexualität wurde ein Cop aus Los Angeles von seinem Vorgesetzten gemobbt. Jetzt erhält er als Entschädigung 1,5 Millionen US-Dollar aus der Stadtkasse.
Der Stadtrat von Los Angeles hat am Dienstag mit neun zu zwei Stimmen zugestimmt, den Stadtpolizisten Ronald Crump für homophobe Anfeindungen seines Vorgesetzten zu entschädigen. Wie die Lokalzeitung "Daily News" berichtet, wurden dem Sergeant 1,5 Millionen Dollar (1,13 Millionen Euro) zugesprochen. Als Teil des Vergleiches wird Crump offiziell aus dem Polizeidienst entlassen.
Der Streit geht auf das Jahr 2009 zurück. Damals arbeitete Crump in der PR-Abteilung des LAPD. Sein Vorgesetzter, ein Absolvent der evangelikalen Liberty-Universität, machte daraufhin immer wieder Witze über die Homosexualität Crumps. Außerdem drohte er dem Polizisten mit der Entlassung und erklärte: "Vergiss nicht, dass ich dich angestellt habe, obwohl du schwul bist." Nachdem sich Crump bei der Polizeiführung beschwerte, war er weiteren Schikanen seines Vorgesetzten ausgesetzt. Schließlich verklagte er die Polizeibehörde und erzielte 2011 einen ersten Erfolg vor einem Geschworenengericht.
Die Stadt Los Angeles hat sich jahrelang geweigert, einen Vergleich einzugehen. Am Anfang hat Crump angeboten, gegen eine Zahlung von 100.000 Dollar seine Klage zurückzuziehen. Nun muss die Stadt das 15-fache aus Steuergeldern aufbringen.
Der Fall hat in der Homo-Szene in Los Angeles für Aufregung gesorgt. Die LAPD hatte in der Vergangenheit ein höchst homophobes Image, hat sich in den letzten Jahren aber darum bemüht, auf die LGBT-Community zuzugehen.
Legendär ist in Los Angeles die Festnahme von George Michael 1998 in einer öffentlichen Toilette wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Er war zuvor eigenen Angaben zufolge von einem Polizisten in Zivil angemacht worden. Der britische Sänger wurde durch den Fall geoutet und musste als Strafe 80 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten.
Die Polizei in einer Nachbargemeinde hat im vergangenen Jahr auf einen Schlag 18 Männer wegen Klappensex verhaftet und ihre Bilder und Namen veröffentlicht (queer.de berichtete). (dk)