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Baden-Württemberg
Aufarbeitung der Verfolgung Homosexueller gefordert
- 23. Januar 2013 1 Min.

Im Stuttgarts ehemaliger Gestapo-Zentrale "Hotel Silber" ging die Verfolgung von schwulen Männern nach 1945 durch die Kriminalpolizei weiter (Bild: Ankallim (CC-BY-SA-3.0))
Zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar fordern die beiden Vereine Weissenburg e.V. und IG CSD Stuttgart e.V. die Aufarbeitung des NS-Unrechts an Homosexuellen in Baden-Württemberg. Diese sei jahrzehntelang systematisch unterblieben.
In dem neu erschienenen Buch "Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern" (Amazon-Affiliate-Link ) wird in einem Beitrag von Ralf Bogen die konkrete Verfolgungspraxis während der NS-Zeit aufgezeigt. Darüber hinaus wird durch die ehrenamtliche Arbeit Bogens deutlich, dass in der Nachkriegszeit die Verfolgung der Homosexuellen in der ehemaligen Gestapo-Zentrale "Hotel Silber" durch die Kriminalpolizei nahezu nahtlos weiterging. Unter anderem wurden neben einer Spezialkartei mit Lichtbildsammlung auch V-Männer eingesetzt.
"Die ehrenamtlichen Recherchen zu diesem komplexen und bisher in der Öffentlichkeit wenig beachteten Thema sind von immenser Bedeutung", erklärte Christoph Michl, Vorstand der IG CSD Stuttgart. Er forderte vom Land ein Eintreten für eine Erinnerungskultur, die homosexuelles Leid vor und nach 1945 einschließt: "Mit dem geplanten Lern- und Gedenkort 'Hotel Silber' in Stuttgart sowie dem Aktionsplan für Toleranz und Gleichberechtigung der Landesregierung bestehen einmalige Chancen, bisherige Versäumnisse wieder gut zu machen." (cw)
Links zum Thema:
» Homepage der Initiative Lern- und Gedenkort "Hotel Silber"
» Das Buch "Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern“
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Schwule sind als Opfergruppe des dritten Reichs immer noch nicht so anerkannt wie andere Opfergruppen. Viele wissen das nicht mal oder meinen, das sei weniger stark verfolgt worden.